Astronomie: Spuren von auĂźerirdischem Leben auf Wasserwelten schon nachweisbar

Bei der Suche nach auĂźerirdischem Leben sind Wasserwelten in den Fokus der Forschung gerĂĽckt. Nun gibt es eine Empfehlung, wonach man Ausschau halten sollte.

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Sonne hinter einem Ozean

(Bild: stockelements/Shutterstock.com)

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Eine Forschungsgruppe aus den USA hat mit den sogenannten Monohalogenmethanen eine Gruppe organischer Verbindungen ausgemacht, die mit existierender Technik als Spur von außerirdischem Leben bei bestimmten Exoplaneten entdeckt werden könnten. Finden könnte sie das Weltraumteleskop James Webb. Dies wäre der Gruppe zufolge bei großen Wasserplaneten um Rote Zwergsterne möglich, wenn es in deren tiefen Ozeanen Organismen gibt, die sie produzieren. Die Suche danach sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine optimale Strategie, um nach außerirdischem Leben zu fahnden. Kleinere Gesteinsplaneten, die der Erde mehr ähneln und eine viel schmalere Atmosphäre haben, seien bislang noch zu schwierig zu analysieren.

Auf erdähnlichen Exoplaneten Sauerstoff nachzuweisen, sei gegenwärtig schwierig bis unmöglich, erklärt Studienleiterin Michaela Leung von der University of California, Riverside. Monohalogenmethane in der Atmosphäre von Wasserwelten – beziehungsweise "hyzänischen Planeten" (nach den englischen Begriffen für Wasserstoff und Ozean) – seien dagegen eine einmalige Gelegenheit. Dabei handelt es sich um organische Verbindungen aus einem Kohlenstoff- und drei Wasserstoffatomen, verbunden mit einem Halogenatom. Auf der Erde werden sie primär von Bakterien, Algen, Pilzen und einigen Pflanzen produziert. Auf Exoplaneten könnten sie als Biosignatur vergleichsweise einfach nachgewiesen werden.

Einer der großen Vorteile einer möglichen Suche nach Monohalogenmethanen bei Exoplaneten sei, dass man sie bei idealen Voraussetzungen in gerade einmal 13 Stunden Beobachtungszeit mit dem Weltraumteleskop James Webb finden könnte, so Leung. Sollte man sie tatsächlich nachweisen, wüsste man aber noch nicht, wie die möglicherweise dafür verantwortlichen Organismen aussehen. Die Verbindungen seien auch deshalb auch so vielversprechend, weil sie im infraroten Spektrum besonders viel Licht absorbieren und sich in der Atmosphäre von Wasserwelten besonders stark ansammeln dürften.

Für die Suche nach den Verbindungen sei das Weltraumteleskop James Webb gegenwärtig das beste Werkzeug, künftige Missionen könnten sie aber noch schneller finden. Das Team setzt dafür vor allem auf ein aus Europa vorgeschlagenes Instrument namens LIFE. Sollte das Large Interferometer For Exoplanets tatsächlich gebaut und ins All geschickt werden, könnte es das Vorhandensein von Monohalogenmethanen innerhalb eines Tages bestätigen. Wenn das auf mehreren Welten gelingen würde, könnte das darauf hindeuten, dass mikrobielles Leben im Universum weitverbreitet ist. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Die Forschungsarbeit wird jetzt in den Astrophysical Journal Letters vorgestellt.

(mho)