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Suchfunktion in Windows XP kontaktiert Microsoft

Peter Siering

Hart halten sich die Gerüchte, dass Windows XP seine Benutzer systematisch bespitzelt. Nachschub liefert jetzt die integrierte Suchfunktion.

Ende voriger Woche meldete der News-Dienst The Register [1], dass Windows XP bei der simplen Suche nach Dateien versucht, eine Verbindung zu Microsoft-Servern aufzubauen. Ähnlichen Hinweisen war die c't-Redaktion bereits nachgegangen, ohne jedoch jemals eine solche Kontaktaufnahme beobachtet zu haben. Jetzt ist klar geworden, woran das liegt: Die verschiedenen Länderversionen von Windows XP verhalten sich unterschiedlich.

Während die US-Version bei jedem Aufruf der Suchfunktion -- selbst bei der lokalen Suche nach Dateien -- auf einen Server bei Microsoft zugreift (sa.windows.com), lässt sich bei der deutschen Fassung von XP so etwas nicht beobachten. Die Zugriffe auf den Microsoft-Server selbst sind wenig aufregend: Es werden Beobachtungen der c't-Redaktion mittels Netzwerk-Sniffer zufolge keine Daten gesendet, sondern je nach Suchanfrage einige .xsl-Dateien vom Microsoft-Server geholt -- wozu die gut sind, verrät Microsoft nicht. Von Spionage kann aber wohl kaum die Rede sein.

Freilich sind solche versteckten Kontaktaufnahmen ein Ärgernis, egal ob das Betriebssystem ohne ersichtlichen Grund eine Verbindung zum Internet aufnimmt oder ein Router das unnützerweise erledigt. Abhilfe für die merkwürdige Funktion verspricht das Abschalten des in Windows XP um animierte Figuren ergänzten Suchassistenten. In der an Windows 2000 angelehnten schlichten Erscheinungsweise greift XP bei einer lokalen Suche nicht auf die Microsoft-Server zu. Leicht geht diese Konfigurationsänderung mit dem Policy Editor und einem Konfigurationstipp [2] aus unserer Tipp-Datenbank [3]. (ps [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-60658

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.theregister.co.uk
[2] http://www.heise.de/ct/tipps/tipps.shtml?tipp=765
[3] http://www.heise.de/ct/tipps/tipps.shtml
[4] mailto:ps@ct.de