Suchmaschinen sind einseitig

Den wachsenden Informationsmengen im Web steht eine sinkende Leistungsfähigkeit der Suchmaschinen gegenüber.

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Von
  • Florian Rötzer

Nach einer in Nature veröffentlichten Untersuchung von Steve Lawrence und Lee Giles vom NEC Research Institute erfassen die 11 populärsten Suchmaschinen zusammen 335 Millionen Seiten. Das sind etwa 42 Prozent der geschätzten Gesamtzahl von 800 Millionen Seiten. Die beste der Suchmaschinen kann gerade einmal 16 Prozent des WWW indizieren. Das sei um einiges schlechter als das Ergebnis einer Untersuchung derselben Autoren aus dem Jahr 1997, bei der die beste Suchmaschine etwa ein Drittel erfaßt hatte. Zudem brauchen Suchmaschinen oft Monate, um neue Seiten zu indizieren. Durchschnittlich betrage die Zeit, die zwischen der Veröffentlichung einer Seite im Web und der Indexierung bei einer Suchmaschine vergeht, sechs Monate.

Die untersuchten Suchmaschinen würden amerikanische Websites bevorzugen und überdies solche, die stärker von anderen verlinkt, also populärer sind: "Die Indexierung und das Ranking der Suchmaschinen können ökonomische, soziale, politische und wissenschaftliche Auswirkungen haben." Die Ungleichheit im Web werde dadurch größer und die Informationen einseitiger.

Nur 1,5 Prozent der Websites weisen übrigens pornographische Inhalte auf - was natürlich nichts über die Häufigkeit der Aufrufe aussagt -, während 6 Prozent Inhalte aus dem Bereich Wissenschaft und Ausbildung anbieten. 83 Prozent enthalten hingegen kommerzielle Inhalte.

Mehr in Telepolis: Im Schwarzen Loch der Suchmaschinen. (fr)