Sun-Entwickler zeichnet Javas Weg zu Open Source vor
Im Sommer 2007 könnte erste Komponenten der Programmiersprache als Open Source vorliegen, schätzt Java-Entwickler Robert Brewin.
Der bei Sun für Java-Entwicklungsumgebungen zuständige Robert Brewin hat die zuletzt von CEO Jonathan Schwartz angedeuteten Bestrebungen, Java als Open Source freizugeben, bestätigt. In einem Interview sagte Brewin laut der US-Zeitschrift Infoworld, erste Teile der Programmiersprache könnten im kommenden Juni offenliegen.
Die Veröffentlichung unter Open Source müsse allerdings Schritt für Schritt erfolgen. Bis die komplette Plattform unter der Open-Source-Flagge segelt, werde es daher noch ein bisschen dauern, sagte Brewer gegenüber dem Magazin Infoworld. "Es ist eine Menge Code", betonte der Entwickler, den man sorgfältig prüfen müsse. Danach könnte Sun die Java Virtual Machine, die Laufzeitumgebung, den Web Services Stack und die Swing-GUI-Komponenten unter die Open-Source-Lizenz stellen. Nach Brewins Angaben sei im Gespräch, Virtual Machine, Laufzeitumgebung und Swing gleichzeitig zu veröffentlichen.
Sun hatte sich bisher mit einer klaren Aussage zu den Open-Source-Plänen für Java zurückgehalten. Im Mai beispielsweise hatte Sun-Chef Jonathan Schwartz zwar gesagt, die Frage sei nicht mehr ob, sondern wie Java unter das Open-Source-Banner gestellt werde. Bei diesem Unterfangen wolle Sun auf jeden Fall eng mit der Java-Community zusammenarbeiten. Sun ist kein Unbekannter in der Open-Source-Welt. Mit OpenOffice, OpenSolaris, dem J2EE- Anwendungsserver Glassfish, der Java-Entwicklungsumgebung Netbeans und den Webservice-Komponenten ist der Konzern bei einigen freien Projekte engagiert. Beim Thema Java und Open Source hatte Sun dagegen gezögert: Das Unternehmen fürchtet Abspaltungen von Eigenentwicklungen und damit drohende Kompatibilitätsprobleme. (vbr)