Sun: Linux ist billiger und sicherer

Sun, eigentlich eher bekannt für dicke Server mit der eigenen Unix-Spielart Solaris, will Linux auf den Unternehmensdesktop bringen.

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Von
  • Oliver Diedrich

Sun, eigentlich eher bekannt für dicke Server mit der eigenen Unix-Spielart Solaris, will Linux auf den Unternehmensdesktop bringen. Im Verlauf des nächsten Jahres will der Computerhersteller mit dem Verkauf von PCs beginnen, ausgestattet nur mit Open-Source-Software: Linux, Mozilla, OpenOffice, Gnome-Desktop und der PIM und E-Mail-Client Evolution. Schon bei der Vorstellung seiner Linux-Server vor einem Monat hatte Sun-Chef Scott McNealy Andeutungen in Richtung Linux-Desktop gemacht.

Freilich sind diese Linux-PCs nicht für jedermann gedacht, wie McNealy jetzt erklärte: Sie sollen vor allem in "limited-use environments" zum Einsatz kommen. Gemeint sind damit Umgebungen, in denen die Anwender mit ihren Rechnern nur wenige unterschiedliche Aufgaben wie E-Mail, das Schreiben von Texten oder die Eingabe von Daten erledigen, die einen voll ausgestatteten Windows-PC eigentlich unterfordern würden. Derartige Einsatzfelder sieht man in der Verwaltung, bei Banken, in Call-Centern oder auch im Ausbildungsbereich. Hier verspricht Sun erhebliche Einsparungen vor allem durch den Verzicht auf teure Microsoft-Anwendungen, aber auch einen deutlich verminderten Administrationsaufwand.

Die Linux-PCs sollen nämlich nicht als isolierte Workstations eingesetzt werden, sondern werden in größeren Kontingenten -- die Rede ist von 100 Rechnern -- zusammen mit einem Server verkauft. Der speichert Benutzereinstellungen und Login-Informationen, E-Mails und gemeinsam genutzte Kalenderdaten. Ohne den Server lässt sich mit den Linux-Clients nicht viel anfangen: Laut McNealy will Sun über die preiswerten Desktops auch seine teureren Server an den Mann bringen. Dennoch soll eine solche Lösung billiger kommen als traditionelle Windows-PCs. Sun hat zwar noch keine konkreten Preise genannt, geht aber von Anschaffungs- und Administrationskosten von etwa 300.000 US-Dollar über fünf Jahre für 100 Linux-PCs aus. 100 Windows-Rechner kosteten über fünf Jahre über eine Million Dollar, so Sun-Vizepräsident Jonathan Schwartz.

Aber nicht nur bei den Kosten, auch bei der Sicherheit soll der Linux-PC Fortschritte bringen. Die Authentifizierung erfolgt via Java Card. Zudem preist Sun das Fehlen von Viren für die eingesetzte Open-Source-Software. (odi)