Super-Geheimdienst lädt Fernseh-Reporter ein

Der US-Supergeheimdienst National Security Agency (NSA) hat erstmals Fernsehjournalisten in das Hauptquartier südlich von Baltimore gelassen – Ausschnitte des Materials sind auch im Internet zu besichtigen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Der US-Supergeheimdienst National Security Agency (NSA) hat erstmals Fernsehjournalisten in das Hauptquartier südlich von Baltimore gelassen. Der US-Fernsehsender CBS hat in seiner Reportage-Serie 60 Minutes II aus dem Allerheiligsten des Geheim-Geheimdienstes berichtet und Ausschnitte des Materials auch im Internet zur Verfügung gestellt.

Die Existenz der NSA, deren Namen Spötter mit "Never Say Anything" oder "No Such Agency" übersetzen, wurde von der US-Regierung jahrzentelang offiziell nicht bestätigt – US-Präsident Harry Truman schuf die Behörde in den späten 40er Jahren innerhalb des Verteidigungsministeriums. Mittlerweile hat sich die Behörde der Öffentlichkeit vorsichtig geöffnet.

Die Offenheit der NSA ist allerdings nicht ganz uneigennützig: NSA-Chef Mike Hayden nutzte die Gelegenheit der CBS-Sendung einmal mehr, um auf das drohende Zurückfallen der NSA im globalen informationstechnischen Wettlauf zu verweisen. Seit die Computer der NSA im Januar 2000 für etwa drei Tage ausfielen arbeitet Hayden an der Modernisierung des Geheimdienstes. So hat beispielsweise im Juli die US-Regierung den Auftrag für eine komplette Erneuerung der Office-Datenverarbeitung des Geheimdienstes an Privatfirmen vergeben. Nach einem Bericht des Wall Street Journal hat das Projekt "Groundbreaker" ein Volumen von über fünf Milliarden US-Dollar, verteilt über die nächsten zehn Jahre. (wst)