Supercomputer für die Erforschung des Urknalls

IBM entwickelt gemeinsam mit der niederländischen Astronomie-Stiftung Astron ein Radioteleskop auf Basis eines 12.000 CPU starken Riesenrechners der BlueGene-Serie.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 327 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Oliver Lau

Big Blue und die niederländische Stiftung für Forschung in der Astronomie Astron wollen gemeinsam ein Radioteleskop entwickeln, mit dessen Hilfe sich Milliarden Jahre in die Vergangenheit blicken lässt. Die Daten aus dem Teleskop, dem Low Frequency Array (LOFAR), wird ein Blue Gene/L-Rechner verarbeiten. IBM will den Supercomputer bis Mitte 2005 fertig stellen, das Teleskop soll ein Jahr später den Betrieb aufnehmen. Eine Reihe von Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen hat schon Interesse an der Nutzung der Technik bekundet.

LOFAR wird Radiowellen empfangen, die vor mehr als 13 Milliarden Jahren ins All gesendet wurden, und dabei bis zu 768 Gigabit Daten pro Sekunde erzeugen. Die 12.000 PowerPC-Mikroprozessoren im Blue Gene/L filtern aus dem Datenstrom in Echtzeit Rauschen und Verzerrungen heraus -- und geben damit den Wissenschaftlern die Gelegenheit, das Weltall tiefer als je zuvor zu erforschen.

Ein Prototyp des Rechners steht zurzeit auf Platz 73 der aktuellen Top500-Liste der Supercomputer. In der Endausbaustufe soll Blue Gene den zurzeit von NECs Earth Simulator besetzten Platz 1 auf der Top500-Liste zurückerobern. Wer sich einen optischen Eindruck von Blue Gene/L und LOFAR verschaffen möchte, kann Fotos von Prototypen, Aufbau und geplantem Aussehen des Rechners und des Teleskops im Internet bestaunen. (ola)