Supercomputer für (fast) jedermann

Erst vor kurzem demonstrierte IBM mit dem ASCI White das schnellste Rechnersystem der Welt. Nun soll dessen Leistung für jeden verfügbar werden, der sie bezahlen kann.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Laurenz Weiner

"Darf es auch etwas mehr sein?" Diese Frage könnte demnächst der heimischer IBM-Händler stellen, wenn Kunden bei ihm das nächste Serversystem ordern. Das modulare Konzept der neuen Generation von IBMs Serversystem RS/6000 SP ermöglicht die nahezu beliebige Skalierung der Rechenleistung, bis hin zu den gigantischen Fähigkeiten des gerade erst vorgestellten ASCI White – sofern man das bezahlen kann.

Wie ASCI White bestehen die RS/6000 SP-Anlagen aus einzelnen Rechner-Einheiten (Nodes) zu je 16 IBM-Power3-II-Prozessoren, die über Hochleistungsswitches mit Bandbreiten von 500 Megabyte pro Sekunde verbunden sind. Ganz nach dem jeweiligen Leistungsbedarf können aus mehreren dieser Rechner-Knoten komplexe Maschinen aufgebaut werden, die vor allem für wissenschaftliche Berechnungen und Datenbankanwendungen der E-Buisiness-Welt geeignet erscheinen – spätere Erweiterungen nicht ausgeschlossen.

So viel Leistung fordert ihren Preis: 119.000 US-Dollar soll jede Einheit kosten. Dafür erhält der Käufer zusätzlich zur Hardware ein umfangreiches Softwarepaket zur dynamischen Steuerung der Prozessorauslastung und Auftragsbearbeitung sowie zur Fehlererkennung im System.

Das Geschäft mit Highend-Servern zahlt sich für IBM jedenfalls aus. Bei einem Marktanteil von fast 25 Prozent geht es der Serverabteilung des Konzerns offenbar prächtig, obwohl Big Blue im zweiten Quartal insgesamt über vier Prozent weniger Hardware absetzen konnte, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres – eine der Ursachen für den Umsatzrückgang des Konzerns. Ob nun allerdings der ASCI White zum Verkaufsschlager wird, der den Umsatz wieder nach oben treibt, dürfte angesichts der exorbitanten Preise (der Superrechner benutzt immerhin 512 der 119.000 US-Dollar teuren Nodes) doch recht unwahrscheinlich sein. (law)