T-Mobile plant digitales Handy-TV zur Fußball-WM 2006

Der Mobilfunkbetreiber will mobiles digitales Fernsehen kommendes Jahr in allen zwölf Austragungsstandorten anbieten.

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Von
  • Christiane Schulzki-Haddouti

Mobilfunkbetreiber T-Mobile will zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 mobiles digitales Fernsehen in allen zwölf Austragungsstandorten anbieten. Dafür testet T-Mobile sowohl den auf DVB-T basierenden europäischen Standard DVB-H wie auch den auf DAB (Digital Audio Broadcasting) aufsetzenden Standard DMB (Digital Multimedia Broadcasting). Sprecher René Bresgen erklärte gegenüber heise online: "DVB-H ist für uns aus technischer Sicht attraktiver, doch wo wir keine Frequenzen erhalten, nehmen wir voraussichtlich DMB."

Bereits 2004 hatte Vodafone zu den Olympischen Spielen ein DVB-H-Projekt in Berlin durchgeführt. Von einem entsprechenden Projekt in München musste sich der Mobilfunkbetreiber allerdings Ende Mai zurückziehen. Die bayerische Landesmedienanstalt hatte dem Mobilfunkbetreiber mit dem Kanal 66 eine Frequenz zugeteilt, die sich mit dem GSM-Signal überschnitt. Bis einen Tag vor Projektbeginn hatte Vodafone versucht, den Kanal gegen einen geeigneten zu tauschen, doch kein Fernsehsender war dazu bereit.

Reiner Müller, Technischer Leiter der Bayerischen Landeszentrale für Neuen Medien, verwies darauf, dass Vodafone in Bayern für die im Regelbetrieb angebotene Frequenz jährlich 230.000 Euro acht Jahre lang hätte zahlen müssen. In Berlin hatte der Senat das Projekt bezuschusst. Gleichwohl hatte sich Bayern beim Ausbau von DAB finanziell engagiert und investiert deshalb derzeit in ein DMB-Projekt in Regensburg. Weitere Projekte sind für München und im Länderdreieck am Bodensee geplant.

Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein hingegen wollen bald DVB-H-Frequenzen freigeben. In den WM-Spielstätten Hamburg und Hannover soll T-Mobile DVB-H-Frequenzen erhalten, sagte Michael Reichmann, Sprecher der Hamburgischen Anstalt für Neue Medien. "Mittelfristig setzen die Mobilfunkunternehmen auf DVB-H -- hier liegt der internationale Trend." Sobald die norddeutschen Länder ihre Position klar gemacht hätten, würden sich auch Bayern und Nordrhein-Westfalen bewegen. (Christiane Schulzki-Haddouti) / (anw)