T-Online reduziert operativen Verlust [Update]

Die Internet-Tochter der Telekom sieht die "erfolgreiche Migration aus der verlustbringenden Schmalbandflatrate" als einen Grund für die Verbesserung des Ergebnisses.

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Von
  • Jürgen Kuri

T-Online hat im ersten Quartal 2002 den operativen Verlust deutlich reduziert. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel ein Verlust von 14 Millionen Euro an. Damit sei das Minus im Vergleich zum Vorjahr um 79 Prozent geschrumpft, teilte die Internet-Tochter der Telekom mit. Das Konzernergebnis war mit einem Verlust von 89,7 Millionen Euro weiterhin klar im Minus. Im Vorjahresquartal hatte der Verlust 121,1 Millionen Euro betragen. In Deutschland allein konnte T-Online einen operativen Gewinn von 21 Millionen Euro verbuchen, im gleichen Quartal des Vorjahrs fiel hier noch ein Verlust von 279,5 Millionen Euro an. T-Online führt diese Verbesserung nach eigener Aussage "auf erfolgreiche Migration der Kunden aus der verlustbringenden Schmalbandflatrate" zurück. Bis zum Jahresende werde T-Online nun beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) die Gewinnzone erreichen, sagte der Vorstandsvorsitzende, Thomas Holtrop.

Der Konzernumsatz stieg um 31 Prozent auf 366 Millionen Euro. Den Hauptteil des Umsatzes macht T-Online dabei zwar immer noch mit den Gebühren für den Internet-Zugang (diese Einnahmen kletterten von 241,8 Millionen auf 296,2 Millionen Euro), die Umsätze aus dem Portal- und Inhaltsgeschäft verdoppelten sich aber nahezu, wenn auch auf niedrigem Niveau: Das so genannte Non-Access-Geschäft konnte von 38,4 auf 69,5 Millionen Euro zulegen. Dies erfreut die Konzern-Manager besonders, sehen sie darin doch erste Erfolge für das von T-Online-Chef Holtrop verkündete Vorhaben, zu einer Art Internet-Medienhaus zu werden und mit kostenpflichtigen Inhalten Geld verdienen zu wollen. Allerdings hat T-Online mit den kostenpflichtigen Diensten nach Aussagen von Holtrop erst wenige Kunden gewonnen. Diese müssten langsam an die Angebote herangeführt werden. So werde T-Online im laufenden Jahr die Akzeptanz solcher Dienste messen und das Geschäft dann im kommenden Jahr ausbauen. Nennenswerte Ertragsströme erwartet Holtrop erst 2004.

T-Online konnte zum Ende des ersten Quartals 11,2 Millionen Kunden in Europa für seinen Internet- und Online-Zugang verzeichnen. Laut T-Online nutzten Ende März in Deutschland davon 1,23 Millionen Internet-Nutzer die DSL-Flatrate; "eine Vielzahl von Kunden" nutze aber auch andere T-Online-Tarife für den Internet-Zugang über T-DSL, nach Holtrops Angaben sollen insgesamt 800.000 DSL-Kunden ohne den Pauschaltarif über T-Online im Internet unterwegs sein. Die Telekom hatte bei der Vorstellung ihrer Quartalszahlen am gestrigen Mittwoch bekannt gegeben, sie habe 2,3 Millionen T-DSL-Verträge abgeschlossen. (jk)