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TFTs am Mikrocontroller: Ganz einfach mit EVE

Carsten Meyer

Um kompliziert anzusteuernde Farb-TFTs machen µC-Entwickler gern einen großen Bogen. Dank FTDIs neuem EVE-Chip (Embedded Video Engine) ist der Anschluss eines grafischen Touchscreen-TFTs so einfach wie die Steuerung eines zweizeiligen LCDs.

Um kompliziert anzusteuernde Farb-TFTs machen µC-Entwickler gern einen großen Bogen: Man muss sich ja nicht nur um das kritische Timing kümmern, sondern auch um die Grafikroutinen, die Font-Aufbereitung und den Frame-Buffer. Und das Schreiben einer Bibliothek für Buttons, Slider und Bilder ist auch nicht jedermanns Sache.

All das nimmt einem jetzt ein nur drei Euro teurer Chip ab, den FTDI [1] (sonst eher bekannt für die USB-Interface-Bausteine) zur embedded world [2] in Nürnberg präsentierte. Die Embedded Video Engine (kurz EVE) FT800 [3] macht den Anschluss eines grafischen TFTs mit QVGA- oder WQVGA-Auflösung und Touchpanel so einfach wie die Steuerung eines zweizeiligen LCDs, behauptet FTDI. In der Tat reicht eine I2C- oder SPI-Schnittstelle zum Mikrocontroller. Der muss auch keine Pixel selbst malen, sondern übergibt dem FT800 lediglich eine Liste mit den darzustellenden Objekten – also beispielsweise den Koordinaten und Abmessungen eines zu malenden Buttons. Enthalten ist auch ein Audio-Ausgang, der auch aufgenommene Samples abspielen kann.

Mit Hilfe eines FT800 kann sogar ein einfacher Arduino fiese Schweinchen foppen. Rechts oben das eingeblendete Uhren-Widget.

Der FT800 benötigt keinerlei externe Speicher für einen Framebuffer und nur sehr wenig zusätzliche Bauteile, da das Rendering objektorientiert geschieht. In die 8 kByte große Display-Liste passen bis zu 2000 Objekte. Einige "Widgets" wie eine analoge Uhr oder ein Kalender sind bereits vordefiniert. Der eingebaute Touchscreen-Controller erlaubt den Anschluss von resistiven 4-Wire-Panels. Das eigene GUI-Design kann man sich übrigens mit dem bekannten Programm VisualTFT von MikroElektronika [4] erleichtern, das um passende Libraries ergänzt wurde.

Der FT800 soll ab Juni lieferbar sein, momentan sind nur Samples verfügbar. Für größere Stückzahlen peilt FTDI einen Preis von unter 2 US-$ an. (cm [5])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1814070

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.ftdichip.com
[2] http://www.embedded-world.de/
[3] http://www.ftdichip.com/EVE
[4] http://www.mikroe.com
[5] mailto:cm@ct.de