TSMC-Werke: Japan subventioniert angeblich 40 Prozent

Toyota tritt dem Joint-Venture JASM mit TSMC, Sony und Denso bei, das ein Halbleiterwerk baut. Auch die japanische Regierung greift dafür tief in die Tasche.

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300-mm-Wafer von TSMC​

(Bild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.)

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Der weltweit größte Chipauftragsfertiger TSMC expandiert in Japan – noch bevor die Serienproduktion im ersten Halbleiterwerk angelaufen ist. In der südlich gelegenen Präfektur Kumamoto baut TSMC als Teil des Joint-Ventures Japan Advanced Semiconductor Manufacturing, Inc. (JASM) ein zweites Halbleiterwerk.

Bisher gehören zu JASM die Firmen TSMC, Sony Semiconductor Solutions und Denso. Mit der Ankündigung des zweiten Halbleiterwerks stößt noch der Autohersteller Toyota hinzu, der sich Chipkontingente sichern will. TSMC hält fortan 86,5 Prozent an JASM, Sony 6 Prozent, Denso 5,5 Prozent und Toyota 2 Prozent.

Das erste Halbleiterwerk soll noch diese Woche offiziell eröffnet werden. Im vierten Quartal wollen die Beteiligten dort die Serienproduktion starten – zu Beginn mit Strukturen von 40, 28 und 22 Nanometern.

Der Spatenstich für das zweite Halbleiterwerk ist für Ende 2024 angesetzt, drei Jahre später soll dort die Serienproduktion beginnen. Der Standort ist direkt mit 7-Nanometer-Technik gerüstet, inklusive der optimierten Version N6. Das erste Werk will TSMC bis dahin auf 16-nm-Technik aufrüsten. Sobald beide Werke voll ausgelastet sind, sollen pro Monat mehr als 100.000 Silizium-Wafer mit 300 mm Durchmesser vom Fließband laufen.

Der Bau beider Halbleiterwerke soll zusammen mindestens 20 Milliarden US-Dollar kosten. Wie üblich schweigt sich TSMC zu den staatlichen Subventionen aus und spricht nur von einer "starken Unterstützung seitens der japanischen Regierung".

Die japanischen Nachrichtenagenturen Kyodo News und Jiji Press berichten, dass die Regierung den Bau des ersten Werks mit 476 Milliarden Yen subventioniert und das zweite mit 730 Milliarden Yen bezuschusst. Nach aktuellen Umrechnungskursen entspricht das zusammen etwa 8 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 7,4 Milliarden Euro. Der Förderanteil läge folglich bei 40 Prozent.

Zum Vergleich: Intel erhält für seine ersten beiden Fabs in Magdeburg knapp 10 Milliarden Euro, bei prognostizierten Gesamtkosten von 30 Milliarden Euro. 33 Prozent werden also subventioniert. Bei der TSMC-Tochter ESMC in Dresden sind Subventionen von 50 Prozent im Gespräch, also 5 von insgesamt 10 Milliarden Euro.

(mma)