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TU Chemnitz entwickelt Indoor-Navi auf RFID-Basis

Die Technische Universität Chemnitz hat ein Navigationssystem entwickelt, das Personen mit Hilfe von RFID-Sensoren durch Gebäude leiten soll.

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Von
  • Daniel Lüders

Informatiker der Technischen Universität Chemnitz haben unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfram Hardt ein Navigationssystem entwickelt, das Personen mit Hilfe von RFID-Sensoren (Radio Frequency Identification) durch Gebäude leiten soll. Diese scheckkartengroßen Sensoren enthalten Spulen, die auf von installierten Toren ausgesendete Magnetimpulse reagieren und im Moment des Durchschreitens dieser Tore einen Impuls zurücksenden. Die RFID-Sensoren beziehen ihre Energie allein aus dem durch den Impuls ausgelösten Induktionsstrom. Die Technik kommt beispielsweise auch in der Zeitmessung bei Sportveranstaltungen zum Einsatz.

So ein System kann einen Nutzer aber nicht nur durch ein Gebäude leiten, sondern auch über angeschlossene berührungsempfindliche Bildschirme nähere Auskünfte zum momentanen Standort geben, beispielsweise über das Menü der Kantine. Weil jeder RFID-Chip einem Anwender zugeordnet ist, kann das System auf spezielle Bedürfnisse des Nutzers reagieren. So können außer Richtungsanweisungen auch Tourenvorschläge anhand bereits abgelaufener Strecken unterbreitet werden. Im Katastrophenfall könnte das System den Nutzer zum nächstgelegenen Ausgang leiten. Auch für Senioren oder Menschen mit körperlichen Behinderungen könnte die Entwicklung hilfreich sein.

Zurzeit wird das System in der TU Chemnitz getestet. Mehrere Büros wurden bereits mit der Technik sowie passenden Touchscreens ausgestattet. Auf der diesjährigen CeBIT, die vom 3. bis 8. März in Hannover stattfindet, will die Universität ihre Entwicklung dem breiten Publikum vorstellen (Halle 9, Stand D04). (dal)