Taliban fordern Nachtbetriebsverbot von afghanischen Mobilfunkfirmen

Durch die mit Anschlagsdrohungen unterlegte Forderung soll die Ortung von militärischen Führern der Taliban erschwert werden.

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Von
  • Peter MĂĽhlbauer

Die Taliban haben von allen vier afghanischen Mobilfunkfirmen verlangt, ihren Betrieb von 5 Uhr nachmittags bis 7 Uhr morgens landesweit einzustellen. Andernfalls werde man nach Ablauf einer bis morgen laufenden "Deadline" Büros und Funktürme zum Ziel von Anschlägen machen. Das berichtet die New York Times.

Die Gründe dafür liegen allerdings nicht in neu entdeckten Koranstellen oder Hadithen, sondern sind eher profan-militärischer Natur. Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid soll sich darüber beschwert haben, dass die ausländischen Streitkräfte militärische Führer seiner Gruppe mit Hilfe der Mobilfunkprovider aufspürten. Außerdem würden Handys zur "Spionage" genutzt.

Man sei, erklärte Mujahid, bereits mehrfach ohne Ultimatum an die Mobilfunkfirmen herangetreten, was jedoch zu keinem Ergebnis geführt habe. Diese hätten sich darauf berufen, dass die ausländischen Streitkräfte die Ortung auch ohne ihr Zutun durchführen könnten. (pem)