Taschendurchsuchung: Apple-Mitarbeiter beschwerten sich bei Tim Cook

In einem Rechtsstreit um die regelmäßige Durchsuchung ihrer Taschen haben Retail-Mitarbeiter des Konzerns auch Apple-Chef Tim Cook kontaktiert – die Praxis sei entwürdigend.

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Angela Ahrendts

Apples neue Retail-Chefin Angela Ahrendts

(Bild: dpa, Dan Himbrechts)

Lesezeit: 1 Min.

Angestellte in Apples Ladengeschäften haben sich direkt bei CEO Tim Cook über die Durchsuchung ihrer Taschen durch Sicherheitspersonal beschwert. Dies geht aus Gerichtsunterlagen zu einer 2013 eingereichten Klage hervor, die nun auf Geheiß des zuständigen Richters veröffentlicht wurden, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die Praxis sei entwürdigend und behandle Mitarbeiter wie "Kriminelle" und "Tiere", heißt es in den Schreiben.

Cook leitete eine der E-Mails an leitende Manager der Retail-Sparte und der Personalabteilung weiter mit dem Zusatz "Ist das wahr?" – eine Antwort führen die Gerichtsunterlagen nicht auf.

Die Kläger werfen Apple vor, dass die Überprüfung der Taschen außerhalb der Arbeitszeit stattfindet, teils längere Zeit in Anspruch nimmt und unter Umständen vor "glotzenden Kunden" durchgeführt wird. In einer weiteren im Rahmen der Klage veröffentlichten E-Mail betont Apples Personalchefin, es müsse einen respektvollere Praxis geben, wenn diese rein zur Diebstahlabschreckung gedacht sei.

Die nächste Anhörung in dem Verfahren ist für Anfang Juli angesetzt. Die Kläger streben den Status einer Sammelklage an, im ersten Anlauf sind sie damit allerdings gescheitert. In einem ähnlichen Fall bei Mitarbeitern des Online-Händlers Amazon hatte der Oberste Gerichtshof der USA im Dezember entschieden, dass Firmen ihre Mitarbeiter für die durch Sicherheitsüberprüfungen verlorene Zeit nicht bezahlen müssen, merkt die Nachrichtenagentur an. (lbe)