Tauschbörse Kazaa für Linux -- und es geht doch...
Mit ein paar Tricks lässt sich der alte Linux-Client für die Tauschbörse Kazaa noch immer in Betrieb nehmen.
Da es keine neue Version des Kazaa-Clients für Linux gibt und das alte Release mit einem fest voreingestellten Index-Server, der nicht mehr existiert, sprechen will, schauen Linux-Fans derzeit in die Röhre. Doch es gibt Mittel und Wege, den Client trotzdem in Betrieb zu nehmen. Da jeder Supernode die Rolle des Index-Servers übernehmen kann, muss man lediglich die IP-Adresse einer aktiven Kazaa-Supernode in die Datei /etc/hosts eintragen:
XYZ.XYZ.XYZ.XYZ supernode.kazaa.com
Damit leitet man die erste Anfrage auf einen aktiven Server mit der IP-Adresse XYZ.XYZ.XYZ.XYZ um. Da die Supernodes keine Passwortabfrage erfordern, kann man bei Username und Passwort eine beliebige Zeichenkette eingeben. Das quittiert das Programm zwar mit einer Fehlermeldung, arbeitet dann aber mit dem Hinweis "continuing as anonymous" weiter.
Da diese Supernodes regelmäßig auch wieder vom Netz gehen, muss man sich natürlich immer wieder die IP-Adresse aktiver Supernodes besorgen. Rücksichtslose Zeitgenossen scannen dazu die Netze der Provider auf Rechner, bei denen Port 1214 offen ist. Sie lösen dabei aber als Nebeneffekt bei Besitzern einer Personal Firewall Alarm und vielfach auch Panik aus. Doch es geht auch einfacher: Legt man im Startverzeichnis von kazaa mit
touch kazaadebug.log
eine Log-Datei an, protokolliert der Client dort seine Aktivitäten. Unter anderem finden sich dort Einträge der Form
DownloadHttpConnection: X-Kazaa-SupernodeIP:XYZ.XYZ.XYZ.XYZ:1214
mit den Adressen aktiver Supernodes. Zeigt der Befehl
nmap -sT -p 1214 XYZ.XYZ.XYZ.XYZ
an, dass Port 1214 geöffnet ist, hat man einen noch aktiven Supernode gefunden und kann diesen in die Datei /etc/hosts eintragen. Das Ganze lässt sich natürlich mit ein paar Zeilen Perl-Code weitgehend automatisieren. Bleibt nur noch das Henne-Ei-Problem, dass man natürlich für den Einstieg zunächst mal eine gültige Adresse braucht. (ju)