Telefónica entwickelt Bausatz fürs Internet der Dinge

I+D, die Forschungstochter des spanischen Telekommunikationskonzerns, hat unter dem Motto "Denkende Dinge" eine Plattform für die Vernetzung elektronischer Gegenstände wie Leuchten oder Thermostate vorgestellt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 18 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von

Die Forschungstochter I+D des spanischen Telekommunikationskonzerns Telefónica hat am Donnerstag auf der "Wired"-Konferenz in London unter dem Motto "Denkende Dinge" eine Plattform für die Vernetzung elektronischer Gegenstände wie Lampen oder Thermostate vorgestellt. Mit dem Bausatz, der sich noch in der Entwicklung befindet, soll es möglich sein, fast jedes Gerät drahtlos über das Internet mit Rechnereinheiten wie einem PC, Laptop oder Smartphone zu verknüpfen und so steuerbar zu machen.

"Dinge, die denken" sind schon seit Jahren Gegenstand von Forschungsprojekten – nicht nur rund um den vielbeschworenen vernetzten Kühlschrank, die etwa am MIT Media Lab vorangetrieben werden. Das Telefónica-Institut hat nun einen Bausatz entwickelt, der aus drei Elementen entsteht. Den Kern bildet ein physisches Modul mit Kommunikationsmöglichkeiten. Ein entsprechendes quelloffenes Arduino-Modell mit GSM/GRPS-Anbindung hatten die Spanier bereits im Sommer auf der Campus Party präsentiert. Dazu kommt eine Komponente zur Energieversorgung über Strom und Akku.

Den letzten Bestandteil bilden eine Reihe von Sensoren, Stelleinheiten und Bedienungselementen. Dazu gehören etwa Temperatur-, Geschwindigkeits-, Luftdruck oder Feuchtigkeitsmesser, ein System zur Erkennung von Gegenständen oder Farben, ein Kompass, ein Servomotor und weitere Standardbauteile mit seriellen Schnittstellen. Zusätzliche Einheiten etwa für GPS oder Funkverbindungen auf RFID-Basis sind derzeit in der Mache.

Einige Teile aus Telefónicas Bausatz: Batteriemodul, Hauptmodul und Sensoren für Temperatur/Luftfeuchtigkeit und Beschleunigung.

(Bild: Telefónica)

Die einzelnen Module sollen sich leicht untereinander und anschließend mit den Endgeräten verbinden beziehungsweise einfach aufstecken lassen. Ein Demovideo zeigt, wie ein solcher Bausatz zur Steuerung einer Leuchte verwendet werden kann. Die Lichtquelle zeigt in diesem Fall etwa auch an, wenn ein Nutzer neue E-Mails, Twitter- oder Facebook-Nachrichten erhält. Über ein Webinterface oder per SMS soll man dabei sämtliche Funktionen der Module steuern können, was etwa die Regelung der Raumtemperatur übers Internet oder Mobiltelefon ermöglicht. Für alle Webfunktionen gibt es eine spezielle Programmierschnittstelle, sodass Entwickler diese mit eigener Software ansprechen können.

Genaue Preise für einzelne Module hat der Konzern noch nicht angekündigt, genauso wenig wie einen Zeitpunkt für deren kommerzielle Verfügbarkeit. Letztlich sieht Telefónica den Vorstoß als Element der Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (M2M). In diesem Bereich wollen die Spanier eine Führungsrolle einnehmen und ein "Ökosystem" für personalisierte und ortsbezogene Datendienste vorantreiben. (phs)