Telering schreibt erstmals schwarze Zahlen

Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen betrug 25,6 Millionen Euro, nachdem 2002 noch ein Minus von 23,9 Millionen heraussprang.

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Tele.ring, Preisbrecher am österreichischen Mobilfunkmarkt, hat im vergangenen Jahr erstmals schwarze Zahlen geschrieben. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) betrug 25,6 Millionen Euro, nachdem 2002 noch ein Minus von 23,9 Millionen heraussprang. Die Zahl der Mobilfunkkunden (Postpaid) stieg 2003 von 212.000 um über 133 Prozent auf über 495.000. Dazu kommen 139.000 Prepaid-User (nach 130.000) sowie 157.000 Festnetzkunden (nach 173.000). Der Umsatz wuchs um 60 Prozent auf 325,2 Millionen Euro. tele.ring ist damit die mit Abstand wertvollste Auslandstochter von Western Wireless.

Laut Geschäftsführer Michael Krammer waren seine Neukunden jeweils zu einem Drittel vorher Kunden bei einem der Mitbewerber. Besonders stolz ist er auf die Qualität seines GSM-Netzes: 98,44 Prozent der Anrufversuche (Call Setup Success Ratio) seien demnach erfolgreich, 1,22 Prozent der Verbindungen würde unfreiwillig abgebrochen (Cut Off Call Ratio). "Wir legen als Erste diese Zahlen offen und bieten der Regulierungsbehörde direkten Zugriff auf unsere Systeme an, damit diese Zahlen überwacht werden können", sagte Krammer, und rät dies auch der Konkurrenz. Der Geschäftsführer der Regulierungsbehörde hatte vergangene Woche den aktuellen Mobilfunk-Preiskampf mit Besorgnis um die Qualität der Netze kommentiert.

Im laufenden Jahr möchte tele.ring "in einer ähnlichen Dimension wie im Vorjahr" wachsen, das prozentuelle Wachstum werde wegen der höheren Ausgangsbasis aber niedriger ausfallen. Außerdem soll die Mitarbeiterzahl von derzeit 520 auf gut 600 steigen. Mittelfristig möchte der Netzbetreiber dem Festnetz vermehrt Datentraffic abjagen, beispielsweise im Dial-Up-Bereich. Gegenwärtig geht diese Strategie im Sprachbereich für tele.ring voll auf. Mehr als ein Drittel der Kunden hat im eigenen Haushalt keinen Festnetzanschluss mehr, bei den Unter-30-Jährigen ist es bereits mehr als die Hälfte. Der Streit mit den anderen Mobilfunk-Anbietern und der Telekom Austria um die Terminierungsentgelte (ICF) ist letzte Woche durch entsprechende Vertragsabschlüsse beigelegt worden, die Höhe der Gebühren wird nicht verraten. (Daniel AJ Sokolov) / (anw)