Tenovis soll an US-Firma Avaya verkauft werden

Durch die Übernahme werde der außeramerikanische Anteil an den Umsätzen von Avaya von 25 Prozent auf rund 40 Prozent steigen, erklärte der Internettelefoniespezialist.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die frühere Frankfurter Telenorma soll an den Telefonieausrüster und Internettelefoniespezialisten Avaya verkauft werden, bestätigte das US-Unternehmen in einer Mitteilung. Danach übernimmt Avaya die heutige Tenovis GmbH & Co. von der US- Investmentfirma Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR). Den Kaufpreis beziffert Avaya auf 370 Millionen US-Dollar in bar; zusätzlich übernehme man die Tenovis-Schulden in Höhe von 265 Millionen US-Dollar.

Tenovis hat 5500 Beschäftigte und setzte im vergangenen Jahr 890 Millionen Euro um. Das Unternehmen hat eine wechselhafte, mehr als 100 Jahre dauernde Geschichte. 1899 in Frankfurt als Vermieter von Telefonanlagen gegründet, ging aus dem Unternehmen in den 30er Jahren die Firma Telefonbau und Normalzeit (TN) hervor. An TN beteiligte sich 1981 die Robert Bosch GmbH, später übernahm der Bosch-Konzern Telenorma als 100-prozentige Tochtergesellschaft. Seit April 2000 gehört das Unternehmen zu KKR, einer der weltweit führenden Kapitalanlagegesellschaften, der beispielsweise auch Wincor Nixdorf gehört.

Avaya war vor vier Jahren von dem US-Telekomausrüster Lucent Technologies abgespalten worden, kurz bevor der Markt für Telekommunikationsausrüstungen abgestürzt war. Avaya sei fast unter seiner Schuldenlast zusammengebrochen, doch habe die Gesellschaft seither ein starkes Comeback geschafft. Sie habe ihre Schulden abgebaut und sei wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt, nachdem die Nachfrage für Internettelefonie-Infrastruktur stetig gestiegen sei. Durch die Übernahme soll der außeramerikanische Anteil an den Umsätzen von Avaya von 25 Prozent auf rund 40 Prozent steigen. (jk)