Tesla heuert über 50 Personen für Optimus-Training in Motion Capture Suits an

Die Künstliche Intelligenz von Teslas humanoiden Roboters Optimus will trainiert werden. Dazu werden sehr viele Bewegungsdaten benötigt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 31 Kommentare lesen
Optimus Bot sortiert Batteriezellen

(Bild: Tesla (Screenshot))

Lesezeit: 2 Min.

Tesla hat 2023 mehr als 50 Personen angestellt, die einen Motion Capture Suite tragen, um damit Trainingsdaten für den humanoiden Roboter Optimus zu sammeln. An die Personen werden spezielle Anforderungen gestellt. So sollten sie etwa eine bestimmte Körpergröße aufweisen und in der Lage sein, einen Datenanzug über mehrere Stunden zu tragen. Derzeit werden noch weitere Mitarbeiter in Vollzeit gesucht, wie aus einer Stellenbeschreibung auf Teslas Karriereportal hervorgeht.

Einfach scheint der Job als Data Collection Operator für Teslas Optimus Bot nicht zu sein. Wer ihn ausüben möchte, muss in einem Zeitraum von etwa acht Stunden sich über sieben Stunden lang mit einem Motion Capture Suite und einem VR-Headset bewegen, mit denen vorgegebene Bewegungen aufgezeichnet werden. Das erfolgt in drei Schichten über 24 Stunden hinweg. Zusätzlich sind etwa Dokumentationen und Berichte anzufertigen. Dafür erhalten die Mitarbeiter zwischen 25,25 und 48 US-Dollar. Hinzu kommen Boni und etwaige Benefits, wie etwa Krankenversorgung.

Grundvoraussetzung für die Tätigkeit ist, dass die Person zwischen 1,7 und 1,8 m groß ist, also in etwa die Größe eines Tesla Optimus Bots aufweist und in den Datenanzug passt. Im optimalen Fall sollten die Bewerber auch die berüchtigten VR-Sickness- und Desorientierungs-Symptome ertragen können, die beim Tragen der VR-Brille auftreten können.

Die bei den Sessions ermittelten Daten will Tesla dazu nutzen, um seinen humanoiden Roboter die Ausführung bestimmter Aufgaben anzutrainieren. Ähnlich wie bei selbstfahrenden Autos, die mit realen Daten einer Fahrzeugflotte trainiert werden, soll der Roboter die Daten von Menschen als Trainingsmaterial für das KI-System des Optimus Bot nutzen.

Der Roboter könnte so für Aufgaben, etwa in Fabriken oder im Haushalt, angelernt werden. Das dürfte jedoch sehr aufwendig und kostenintensiv sein. Allein um die humanoiden Roboter für Aufgaben in Teslas Fabrik fit zu machen, müssten mehrere hunderttausend bis mehrere Millionen Stunden an Daten aufgezeichnet werden, schätzt Animesh Garg, leitender Forscher bei Nvidia Research und Robotikprofessor am Georgia Institute of Technology, gegenüber Business Insider. Er rechnet auch mit erheblichen Kosten für die Datenerfassung, die eine halbe Milliarde Dollar verschlingen könnte. Seiner Einschätzung nach sei der Erfolg der Aktion außerdem ungewiss.

(olb)