Test & Tipps: Leiserer PC für wenig Geld

Wenn der Rechner plötzlich laut wird oder die CPU überhitzt, besteht Handlungsbedarf. Mal hilft ein neuer, billiger CPU-Kühler, mal reichen ein paar Handgriffe.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Benjamin Kraft

Viele sogenannte Boxed-Kühler, die mit Prozessoren im Bündel verkauft werden, sind weder besonders leise noch wirklich kühlstark. Manche bändigen die Abwärme ihrer CPU bei Dauerlast gerade noch so und nur unter vollem, lautem Lüftereinsatz. In solchen Fällen muss möglichst günstiger Ersatz her. Doch was taugen günstige Lüfter eigentlich?

Erfreulich viel, wie sich im c't-Test von neun Billigkühlern von 8 bis 20 Euro herausstellte. Wenn beispielsweise nur wenig All-Core-Volllastberieb ansteht, kommt man schon mit dem günstigsten Kühler im Test sehr weit, dem flüsterleisen Flower-Kühler Zalman CNPS80G Rev. 1 für unter 10 Euro. Weiterer Bonus: Er ist dank Klammermechanik im Handumdrehen montiert.

Allerdings zeigte sich auch, dass diese klassische Kühlerform, die nur auf einen Kühlblock und Kühlrippen oder - finnen setzt, für aktuelle Hitzkopf-CPUs von AMD und – zumindest im Turbo-Modus – auch Intel keine Reserven mitbringen. Das gilt erst Recht für Modelle, deren Kühlfläche aus Aluminium statt Kupfer besteht.

Wer über längere Zeit auf allen Kernen volle Leistung abfordert, sollte besser zu einem Kühler mit Heatpipes greifen. Die hielten den im c't-Test genutzten Prozessor Ryzen 5 3600 rund 15 Grad Kühler als die einfachen dampfrohrlosen Konkurrenten, und blieben dabei angenehm leise. Heatpipe-Kühler, meist im Tower-Format, gibt es ab rund 11 Euro, das Testfeld reichte bis 20 Euro. Wer mehr Kühlleistung bei geringer Lautstärke braucht, muss deutlich mehr Geld auf den Tisch legen, denn die besten Billigheimer halten in ihrer Abwärmeklasse noch mit Kühlern bis rund 30 Euro mit.

Es muss aber nicht immer gleich ein neuer Kühler sein, oft helfen auch einfache Tipps für einen leiseren Rechner. Lüfterlärm und hohe Lautstärke können nämlich auch andere Ursachen als einen Defekt haben. Die häufigste: Staub. Über die Zeit setzt dieser sich in den Lüfterschaufeln oder zwischen den Kühlrippen des Kühlers fest und verringert Luftstrom, Wärmeabgabe und -abtransport. Schnelle Abhilfe schafft die gezielte Säuberung, am besten mit Druckluft. Damit der Lüfter dabei nicht im wörtlichen Sinne durchdreht und einen Lagerschaden erleidet, sollte man ihn an einer der Schaufeln festhalten.

Gezieltes Reduzieren der CPU-Kernspannung, sogenanntes Undervolting, kann ebenfalls zu einem leiseren Rechner führen. Das leuchtet ein, denn wo weniger Energie umgesetzt und abgegeben wird, muss sich auch der Lüfter nicht so abmühen. Früher war Undervolting mit viel Mühe und Ausprobiererei verbunden, heute erledigt man das einfach und bequem per Software aus Windows heraus. Der Clock Tuner for Ryzen lotet automatisch für einen gewünschten Maximaltakt eine stabile minimale Kernspannung aus, während der Eco-Mode des Ryzen Master Tools per Klick die TDP und damit die Leistungsaufnahme beschränkt.

Den Test von neun billigen CPU-Kühlern und weitere Tipps, wie Sie Ihren Rechner leiser bekommen, finden Sie in der aktuellen c't 7/2021:

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(bkr)