Testversion des Freunde-VPNs uProxy

Die gerade veröffentlichte Alpha-Version von uProxy taugt zwar noch nicht als Anti-Zensur-Hilfe. Die Quelltexte demonstrieren jedoch, wie die uProxy-Browser-Erweiterung im Detail funktioniert.

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Testversion des Freunde-VPNs uProxy
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Reiko Kaps

Für das vor etwa anderthalb Jahren von der University of Washington vorgestellte VPN-Konzept uProxy steht nun eine erste Alpha-Version für Tests bereit. Die Autoren haben den uProxy-Quelltext auf GitHub unter der Apache License 2.0 veröffentlicht; wie angekündigt handelt es sich dabei um Plugins für Google Chrome und Mozillas Firefox.

uProxy soll Internet-Nutzer in unsicheren Fahrwassern zu einer vertrauenswürdigen Verbindung verhelfen. Es ähnelt einem VPN-Dienst: Der Surfer baut eine verschlüsselte Verbindung zu einer vertrauenswürdigen Person auf - etwa einem Freund - und nutzt anschließend dessen Internetverbindung mit.

uProxy soll in Regionen mit Internetzensur uneingeschränkten Zugriff auf das Internet erlauben. Der von uProxy erzeugte und verschlüsselte Netzwerkverkehr gleicht dabei dem von anderen Anwendungen wie verschlüsselter Telefonie oder Online-Spielen. Er lässt sich also nicht einfach erkennen. Auf beide Seiten der Verbindung muss das Plug-in installiert sein und während der Nutzung laufen. uProxy tunnelt ausschließlich den Datenverkehr des Browsers - offenbar über WebRTC-Verbindungen, die per DTLS verschlüsselt werden. Andere Anwendungen können die uProxy-Verbindung nicht nutzen, erklären die Entwickler.

Für den aktuellen Firefox 37 steht derzeit offenbar keine funktionierende Version im Addon-Store von Mozilla bereit, da Firefox 37 einen Fehler in der WebRTC-Implementierung hat. Die Chrome-Version des Plugins läuft hingegen und besteht aus einer Erweiterung sowie einer App.

Angesichts des frühen Entwicklungsstadiums und vieler bereits bekannter Fehler wünschen die Autoren außerdem nicht, dass man aus den GitHub-Quellen erzeugte Plugins in die App-Stores stellt. Wer das uProxy-Plugin von Hand übersetzen und einrichten will, braucht unter anderem ein installiertes Node.js samt Paketverwalter npm oder bower, den Javascript-Task-Runner Grunt und die Versionsverwaltung git. Für die Entwicklung nutzen die uProxy-Autoren außerdem den TypeScript-Compiler und die Frameworks Jasmine sowie Polymer. Weitere Details zur Übersetzung der uProxy-Quellen und der Installation und Nutzung der übersetzten Browser-Plugins finden sich im Readme des GitHub-Projekts. (rek)