Texas klagt gegen Spammer

Der texanische Justizminister geht gegen zwei US-Amerikaner vor, die als äußerst geschäftstüchtige Vertreter ihrer zweifelhaften Branche gelten.

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Der texanische Justizminister Greg Abbott hat die erste Klage (PDF) seines Bundesstaats gegen Spam-Versender eingereicht. Laut einer Mitteilung handelt es sich bei den beiden Beklagten, die die in Nevada ansässigen Unternehmen PayPerAction L.L.C., Leadplex L.L.C. und Leadplex Inc. leiten, um zwei der größten Spamversender weltweit. Die Klage wurde unter anderem unter Berufung auf den Controlling the Assault of Non-Solicited Pornography and Marketing Act of 2003 (CAN-SPAM) und mit Unterstützung der Federal Trade Commission (FTC) und von Internet-Providern eingereicht.

Das texanische Justizministerium bediente sich der Hilfe des Spam-Spezialisten Dewey Coffman aus Austin, der für die Ermittlungen eigens E-Mail-Accounts eingerichtet hatte. Die eingegangenen Spam-Mails leitete er an die Ermittler weiter. Auch habe Microsoft E-Mails der Beklagten eingesammelt und als Beweismittel zur Verfügung gestellt. Allein aus diesen beiden Quellen stammten laut Justizministerium 24.000 verschiedene E-Mails, die die Beklagten in den vergangenen sechs Monaten verschickt hatten.

Die unerwünscht zugesandten E-Mails haben unter anderem für Hypotheken-Refinanzierungen geworben, waren aber nicht als Werbung gekennzeichnet. Dabei würden die Beklagten nicht über die notwendigen Lizenzen verfügen, um solche Geschäfte in Texas anbieten zu dürfen. Den Empfängern der E-Mails, die auf die Versprechungen geantwortet haben, sei versichert worden, ihre Daten würden vertraulich behandelt. Stattdessen hätten die Beklagten die Informationen aber weiterverkauft. Den Beschuldigten droht eine Geldstrafe von mehreren Millionen US-Dollar. (anw)