„Things to Come - Science Fiction Film“: auf drei Etagen in die gefilmte Zukunft

Im Berliner Museum für Film und Fernsehen startet heute die Ausstellung „Things to Come – Science Fiction Film“. Sie ist eine Liebeserklärung an Astronautik und Außerirdische, schaut aber auch auf die Gesellschaft der Zukunft.

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?Things to Come?: auf drei Etagen in die Kino-Zukunft

(Bild: Ralf Bülow)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ralf Bülow
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Was Science-Fiction-Fans nur im stillen Kämmerlein zu hoffen wagten, hat sich in Berlin materialisiert. Die Deutsche Kinemathek zeigt am Potsdamer Platz ab dem heutigen Donnerstag „Things to Come“, eine unterhaltsame und mit vielen historischen Exponaten bestückte Ausstellung über die jüngere Geschichte des utopischen Films.

Das Museum für Film und Fernsehen der Kinemathek besitzt keine große Fläche für Sonderausstellungen, weshalb sich die kommenden Dinge über drei Etagen verteilen. Das erste Kapitel behandelt im 1. Obergeschoss den Weltraum und seine Erforschung, Abschnitt 2 untersucht ein Stockwerk höher die Gesellschaft der Zukunft mit scharfen Gegensätzen zwischen Arm und Reich. Die Ausstellung endet in der 4. Etage mit dem Zusammentreffen von Menschen und Aliens.

Die Szenographie der „Things to Come“ stützt sich auf futuristisch gestaltete Themenräume. Im Kosmoskapitel wandert der Besucher durch die Kommandobrücke, die Messe und den Kälteschlafraum eines Raumschiffs. Es folgen auf der Erde das Ghetto der Unterdrückten und die schöne Welt der Reichen. Der außerirdische Teil beginnt ganz weit draußen im All und führte dann in ein Labor vermutlich tief unter der Area 51.

„Things to Come"-Ausstellung (22 Bilder)

(Bild: Deutsche Kinemathek)

Das Rückgrat der Ausstellung bilden Modelle, Masken, Kostüme und Ausstattungsobjekte aus Science-Fiction-Filmen. Dazu kommen eine Fülle von Entwurfs- und Produktionszeichnungen an den Wänden; auf Filmfotos wurde weitgehend verzichtet. Wer genug Zeit mitbringt, kann sich die überall projizierten Filmclips anschauen. Einen separate Mediathek bietet Einblicke in die utopische Fernsehgeschichte Deutschlands.

Im September feiern wir fünfzig Jahre „Star Trek“ und fünfzig Jahre „Raumpatrouille“, und die Ausstellung würdigt beide Serien. Auch die Weltraumfilme der DEFA wurden nicht vergessen, allerdings sieht man keine Modelle, sondern vor allem Szenenbild- und Kostümentwürfe. Von der Cinémathèque française kamen wertvolle Zeichnungen zu Filmen von Georges Méliès und zum Science-Fiction-Klassiker „Frau im Mond“. Viele Bilder stellten amerikanische Studios und Produktionsfirmen zur Verfügung.

Zur Ausstellung und ihren 300 Exponaten gibt es einen 176 Seiten starken Katalog und eine Fülle von Begleitveranstaltungen. Dazu zählt auch eine Lange Nacht zum Raumschiff Orion. Wegen der realistischen Alien-Clips rät die Deutsche Kinemathek, erst Kinder ab 14 Jahren in die Ausstellung mitzunehmen. „Things to Come – Science Fiction Film“ endet am 23. April 2017. (kbe)