Thomson zieht sich aus dem Audio-Video-Markt zurück

Der französische Elektronikkonzern veräußert seine AV-Sparte in den USA und dem Rest der Welt an Audiovox. Die europäischen Geschäftsbereiche stehen zur Disposition, für Skymaster in Deutschland gibt es Kaufinteressenten.

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Der französische Elektronikkonzern will sich von seinen Geschäftsbereichen für Audio- und Video-Produkte trennen. Die in den USA und der restlichen Welt aktive AV-Sparte – zu der beispielsweise die UE-Marke RCA gehört – verkauft Thomson SA an das US-Unternehmen Audiovox. Bereits im Januar dieses Jahres hatten sich beide Parteien auf die Übernahme des Zubehörgeschäftes durch Audivox geeinigt.

Die entsprechenden Geschäftsbereiche von Thomson in Europa (Audio/Video and Accessories – AVA Europe) stehen nun ebenfalls zur Disposition. Lediglich für die in Deutschland aktive Sparte Skymaster gebe es derzeit Kaufinteressenten, mit denen der französische Konzern noch in Verhandlungen stehe. Die übrigen Bereiche – darunter beispielsweise auch die Thomson Vertriebs GmbH in Hannover – sollen jedoch im Rahmen der lokal geltenden Gesetze und Sozialauflagen abgewickelt werden, kündigt Thomson an.

Das dritte Quartal 2007 schloss der Konzern mit einem Umsatz von 1,375 Milliarden Euro ab und blieb damit gut 3 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahresquartals. Währungskursbereinigt kommt Thomson hingegen auf ein leichtes Plus von 2 Prozent. Die Belastungen durch den angekündigten Rückzug aus dem AV-Geschäft beziffert das Unternehmen auf rund 45 Millionen Euro, die noch 2007 komplett abgeschrieben werden sollen und sich in einem niedrigeren Nettogewinn niederschlagen werden.

Gegliedert in die drei Sparten Services, Systems und Technology will sich der französische Elektronikkonzern künftig auf seine Stärken im Film- und Mediengeschäft konzentrieren. Mit den Marken Technicolor und Grass Valley ist Thomson primär mit Produkten und Dienstleistungen für die Erstellung, Bearbeitung und Verbreitung von Film-, DVD- und Spieleproduktionen etabliert. Anfang September 2007 hatte Thomson zudem den Download-Dienstleister SyncCast übernommen. (map)