Threads von Meta: Beiträge landen in Facebook, kein Widerspruch möglich

Nach dem Rekordstart ist es um Threads ruhiger geworden. Automatisch nach Facebook kopierte Beiträge sollen das ändern, die Nutzer sind wenig begeistert.

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Threads-Logo auf Smartphone

(Bild: rafapress/Shutterstock.com)

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Um Werbung für die Twitter-Alternative Threads zu machen, hat Meta begonnen, Beiträge von dort in Facebook anzuzeigen – eine Möglichkeit, das zu verhindern, gibt es offenbar nicht. In einem Beitrag auf Threads erklären Verantwortliche des sozialen Netzwerks, das Update "erleichtere", Inhalte von Threads direkt auf Facebook und Instagram zu sehen. Das hat überwiegend kritische Reaktionen ausgelöst. Nutzerinnen und Nutzer weisen darauf hin, dass sich ihr Publikum auf Threads stark von dem auf Facebook unterscheide. Inhalte für die einen seien nicht automatisch für die anderen gedacht, schlimmstenfalls könne die unkontrollierbare Verbreitung sogar zum Sicherheitsrisiko werden. Threads verspricht, das Feedback zu beachten.

Einem auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) geteilten Screenshot zufolge werden jeweils mehrere Beiträge aus Threads unter der Überschrift "Für dich auf Threads" auf Facebooks Newsfeed angezeigt. Zu sehen ist, von welchem Account die stammen, der Anfang der Kurznachricht selbst und die Anzahl der Antworten darunter. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei den jeweils angezeigten Accounts um solche handelt, zu denen eine Verbindung besteht. Wenn also jemand auf Threads witzige Kommentare mit Freunden oder Kollege austauscht, könnte das im Feed der eigenen Familie landen, die nur auf Facebook aktiv ist. Die soll dadurch auf Threads gelockt werden.

Das Vorgehen ist der jüngste Versuch von Meta, für den neuen Dienst zu werben, um den es nach einem rekordverdächtigen Start merklich ruhiger geworden ist. Threads ist seit dem 6. Juli in weltweit 100 Staaten verfügbar, die EU bleibt aus regulatorischen Gründen bislang außen vor. Innerhalb weniger Tage haben sich auf dem eng an Instagram angebundenen Dienst mehr als 100 Millionen Nutzer angemeldet, aber danach war die Nutzung rasch wieder deutlich zurückgegangen. Das dürfte am Fehlen wichtiger Funktionen liegen, aber auch daran, dass die Plattform explizit nicht für die Verbreitung von Nachrichten und Presseartikeln gedacht ist, obwohl das auf Twitter zentral war. Ob die Werbung auf Facebook den Dienst neu beleben kann, muss sich nun zeigen.

(mho)