Thunderbolt 4: Anschlussreiche Docking-Stations starten ab 150 Euro

Aus Thunderbolt 4 mach schnelles USB, Gigabit-Ethernet und Bildausgang: Die ersten TB4-Docking-Stations sind da, darunter ein leuchtendes Razer-Modell.

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(Bild: Razer)

Lesezeit: 3 Min.

Intel hat die Verbreitung von Thunderbolt 4 an Notebooks mit der Prozessorgeneration Tiger Lake alias Core i-1100G angestoßen; bei Desktop-PCs steht der Anschluss mit kommenden Z590-Mainboards für Rocket Lake-S (Core i-11000) in den Startlöchern. Peripheriehersteller benötigen etwas mehr Zeit, haben inzwischen aber auch mit dem Verkauf von Thunderbolt-4-zertifiziertem Zubehör begonnen.

Im Mittelpunkt stehen Docking-Stations, teilweise auch Hubs genannt. Sie kommunizieren über eine einzelne USB-C-Leitung mit dem PC beziehungsweise Mac und stellen eine Vielzahl weiterer Anschlüsse bereit. Da ein angeschlossenes Gerät selten die komplette Übertragungsrate von Thunderbolt 4 beansprucht, funktioniert das gut.

Razer hat das Thunderbolt 4 Dock Chroma angekündigt, das ab Mitte Februar 2021 ausgeliefert werden soll, mit einem Preisschild von 330 Euro aber zu den teureren Ablegern gehört. Mit dabei sind drei Thunderbolt-4-Anschlüsse (zusätzlich zum Link mit PC oder Mac) mit USB-4-Funktionalität, dreimal USB 3.2 Gen 2 (10 GBit/s) Typ A, Gigabit-Ethernet, Audio-Kombiklinke und ein SD-Kartenleser, der mit UHS-II-Kärtchen umgehen kann. Dank externem 135-Watt-Netzteil lässt sich beispielsweise ein angeschlossenes Notebook ohne zusätzlichen Anschluss laden.

Razer dürfte zudem der erste Hersteller sein, der RGB-LEDs bei einer solchen Docking-Station verbaut. Sie beleuchten das Aluminiumgehäuse von unten.

Other World Computing (OWC) verkauft bereits den deutlich günstigeren "Thunderbolt Hub" mit dreimal Thunderbolt 4 (zusätzlich zum Link mit PC oder Mac) und einmal USB 3.2 Gen 2 (10 GBit/s) Typ A. Anker hat das ähnlich aufgebaute PowerExpand 5-in-1 Thunderbolt 4 Mini Dock über Reddit angekündigt. Kensington baut die 320 US-Dollar teure SD5700T-Box anschlussseitig ähnlich auf wie Razer, hat das Modell aber noch nicht nach Deutschland gebracht.

Docking-Stations mit Thunderbolt 4 (8 Bilder)

Razer Thunderbolt 4 Dock Chroma (Bild: Razer)

Auffällig ist die Absenz gesonderter Bildausgänge bei allen Docking-Stations mit Thunderbolt 4. Wer ein Notebook anschließt und einen oder mehrere Monitore über eine solche Box betreiben möchte, muss den DisplayPort-Alternate-Mode von Thunderbolt 4 nutzen. Da die meisten Bildschirme keinen USB-C-Bildeingang haben, wäre häufig ein Kabel beziehungsweise Adapter von DisplayPort auf USB-C notwendig.

Grundsätzlich funktioniert Thunderbolt-4-Peripherie auch an Thunderbolt-3-Anschlüssen, allerdings nicht immer uneingeschränkt: Die neue Version bringt keine Geschwindigkeitsvorteile per se, schreibt aber höhere Mindestanforderungen vor. So müssen sich an TB4-Ports zwei 4K-Monitore mit 60 Hertz oder ein 8K-Display mit 30 Hertz betreiben lassen können; TB3 schreibt hingegen nur einen 4K-Monitor vor. Analog reicht bei TB3 das Durchschleifen von zwei PCI-Express-3.0-Lanes, bei TB4 müssen es stets vier sein – relevant beispielsweise für Grafikkarten im externen Gehäuse. Das muss freilich auch der Host alles liefern – weshalb beispielsweise Apples nagelneuen M1-Macs noch kein Thunderbolt-4-Zertifikat bekommen haben.

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