TiVo will endlich Profit machen

Um mit seinen TV-Programm-Service die Gewinnzone zu erreichen, will TiVo in den USA die Abonnementgebühr zum 1. April drastisch erhöhen.

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Von
  • Nico Jurran

Alle, die bei (auf den ersten Blick) attraktiven Angeboten gerne auf mögliche Folgekosten verweisen, dürften sich in ihrer Einstellung von den neuesten Plänen des amerikanischen Unternehmens TiVo wieder einmal bestätigt sehen: Nachdem der Hersteller von Digital-Video-Recordern für seinen TV-Programm-Service drei Jahre lang unverändert eine monatliche Gebühr von 9,95 US-Dollar verlangte, kündigte er nun zum 1. April gleich einen Preissprung auf 12,95 US-Dollar an -- eine Erhöhung um über dreißig Prozent.

Eben dieser Programm-Service, gewissermaßen ein mit zahlreichen Sonderfunktionen versehener, elektronischer Programmführer, macht für viele Kunden aber gerade die Attraktivität des TiVo-Geräts aus. So zeichnet beispielsweise die "Season Pass"-Automatik selbsttätig alle Folgen der Lieblings-Fernsehserie des Benutzers auf, beachtet dabei Verschiebungen im Sendeplan und lässt Wiederholungen aus. Am 31. Oktober vergangenen Jahres zählte TiVo nach eigenen Angaben 280.000 Abonnenten.

Die Preiserhöhung soll Kunden, die über amerikanische Anbieter von digitalem Satelliten-TV DirecTV Zugang zu dem Programm-Service haben, vorerst erspart bleiben. Zudem will TiVo im Rahmen einer Werbeaktion seine "Product Lifetime Service"-Pauschale, die sich tatsächlich auf das jeweilige Gerät und nicht den Nutzer bezieht, für kurze Zeit von 249 auf 199 US-Dollar senken.

Schon vor zwei Jahren hat sich Sony mit knapp 27,5 Millionen US-Dollar bei dem kalifornischen Unternehmen eingekauft, seither wurden die TiVo-Settop-Boxen in Produktionsanlagen von Sony gefertigt. Mittlerweile gibt es ein Lizenzabkommen, welches es Sony erlaubt, TiVo-Technologie in verschiedenste Sony-Produkte zu integrieren. Des weiteren schloss TiVo in den vergangenen Jahren strategische Partnerschaften mit Philips, AOL und AT&T.

Gemeinsam mit DirecTV will TiVo eine neue Generation von Settop-Boxen bauen, die nochmals erweitere Fähigkeiten haben sollen -- darunter Video On Demand, Online-Spiele und die Wiedergabemöglichkeit von Digitalfotos und gitialen Audio-Dateien. Ob für diese neuen Funktionen nochmals eine Erhöhung der Abo-Gebühren ansteht, ist bislang unklar. (nij)