TikTok beginnt mit Migration europäischer Nutzerdaten auf Server in Irland

TikTok beginnt mit der Migration europäischer Nutzerdaten auf Servern in Irland. Die Pflicht zur lokalen Speicherung hat sich der Videodienst selbst auferlegt.

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(Bild: Proxima Studio/Shutterstock.com)

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Der Videodienst TikTok hat im Rahmen von Projekt Clover mit der Migration europäischer Nutzerdaten auf lokale Server begonnen. Das erste europäische Datenzentrum in Dublin (Irland) sei jetzt betriebsbereit, teilte das Unternehmen mit. Die Verpflichtung hat sich das Tochterunternehmen des chinesischen ByteDance-Konzerns selbst auferlegt. Bislang wurden die Daten etwa auf Servern in den USA und Singapur gespeichert.

In der am Dienstag veröffentlichten Mitteilung erklärte das Unternehmen, ein externes europäisches Sicherheitsunternehmen mit der Überprüfung und Kontrolle von Datenschutzmaßnahmen beauftragt zu haben. Die NCC Group, ein Informationssicherheit-Dienstleister und Cybersicherheitsunternehmen aus Manchester (Großbritannien), wurde demnach mit der Überwachung des Datenflusses und Meldung aller Vorfälle beauftragt. Die Sicherheitsexperten sollen zudem den Zugriff auf sensible Informationen nur durch zugelassene Mitarbeiter garantieren sowie verdächtige Zugriffsversuche überwachen.

Bei NCC sei man stolz, dass TikTok die Erfolgsbilanz und das Fachwissen im Bereich der Cybersicherheit anerkenne und für das Projekt auserwählt wurde. Nutzer in Europa und Großbritannien könnten Vertrauen in die verbesserten Datensicherheitsstandards haben, sagte Stephen Bailey, Global Director of Privacy bei der NCC Group. Die im März mit dem Projekt Clover angekündigten Datenschutzmaßnahmen sehen zusätzlich zwei weitere Rechenzentren auf europäischem Boden vor, von denen sich laut Mitteilung ein weiteres in Irland und eins in Norwegen noch im Bau befinden.

TikTok geriet in der Vergangenheit sowohl in Europa als auch in den USA zunehmend aufgrund von Datenschutzbedenken unter Druck. Im Juni bestätigte das Unternehmen, dass entgegen der vorherigen Behauptungen, gewisse Daten europäischer und US-Nutzer doch in China gespeichert werden. Viele Behörden und Regierungen haben ihren Mitarbeitenden die Nutzung der Kurz-Video-App auf dienstlichen Smartphones verboten.

(bme)