"Time": iPhone ist die Erfindung des Jahres

Das iPhone ist für die Redaktion des einflussreichen US-Magazins Time die "Erfindung des Jahres". Im vergangenen Jahr wurde diese Ehrung YouTube zuteil.

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Das einflussreiche US-Magazin Time hebt einmal im Jahr Menschen für besondere Leistungen auf den Titel. Früher lief diese Ausgabe unter dem Banner "Mann des Jahres", mittlerweile dürfen auch mal Frauen aufs Cover. "Personen" des Jahres waren Formatpolitiker wie Willy Brandt, schwerreiche Philantropen wie Bill Gates und softrockende Weltretter wie Bono. 2006 waren wir alle auf dem Cover, wegen Web 2.0 und Mitmachinternet; 1982 war das Jahr der Maschine. Und jährlich wird inzwischen auch die Erfindung des Jahres gekürt. Die ist, welche Überraschung, in diesem Jahr das iPhone.

Wie die Time-Auguren zu dem Ergebnis gekommen sind, wird nicht überliefert. Die Redaktion ist sich der Schwächen von Apples "Uber-Handy" durchaus bewusst: Tippen ist schwierig. Kein Instant Messenger. Die Providerbindung. Zu langsam, zu groß, zu teuer. Trotzdem: Das iPhone ist für Time immer noch das Beste, was in diesem Jahr erfunden wurde. Und dafür hat das Magazin auch ein paar Argumente.

Das iPhone ist hübsch. Design ist bei Apple immer ein wichtiger Aspekt des Produkts, und das iPhone ist dafür ein gutes Beispiel. Besonders gelungen findet der Time-Autor den Airplane-Mode, der sich mit einem kleinen Flugzeug in der Menüleiste bemerkbar macht. Dann der Touchscreen: Apple hat hier zwar das Rad nicht neu erfunden, die Technik aber mit einem neuartigen Interface zu einem innovativen Bedienkonzept verbunden. Das iPhone sei darüber hinaus nicht nur ein Mobiltelefon, sondern eine Plattform: Mit der angekündigten Entwicklungsumgebung werde es zahlreiche nützliche Anwendungen geben. Und das iPhone werde sich selbst und die Geräte der Konkurrenz weiterentwickeln.

Sicher wird es Kritiker geben, die lieber eine andere Erfindung auf dem ersten Platz der Time-Liste sehen wollen (letztes Jahr war es YouTube). Etwas Sinnvolles wie einen neuen Impfstoff. Vielleicht ist es ein Trost, das Time bei den Nominierungen für die "Of the Year"-Kategorie schon Höhen und Tiefen hatte. Außer dem schon erwähnten Bono schmückten auch schon Josef Stalin und Ayatollah Khomeini das Magazin-Cover. Adolf Hitler, Mann des Jahres 1938, wurde das Titelbild allerdings verwehrt. (vbr)