Tiscali Deutschland plant eigenes DSL-Netz

Bis Ende des Jahres will das Unternehmen, das hierzulande bislang auf den Weiterverkauf von DSL-Anschlüssen der Telekom setzte, zunächst Frankfurt/Main mit eigener DSL-Infrastruktur ausstatten.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der italienische Internet-Zugangsanbieter Tiscali will in Deutschland in eine eigene DSL-Infrastruktur investieren. Bis Ende des Jahres sollen zunächst rund 60 Leitungsknotenpunkte im Großraum Frankfurt (Main) installiert werden. Dies berichtet das Handelsblatt in seiner Freitagsausgabe. In etwa drei Jahren wolle Tiscali in der Lage sein, etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung mit seinem Netz abzudecken, sagte Carl Mühlner, Chef von Tiscali Deutschland, der Zeitung. Außerdem werde Tiscali künftig Sprachtelefonie anbieten und dafür möglicherweise mit der spanischen Telefónica oder dem US-Telecomkonzern MCI kooperieren.

Tiscali betreibt in Deutschland derzeit einen Backbone. Für den Anschluss der Endkunden, die so genannte "letzte Meile", muss das Unternehmen jeweils 10,65 Euro pro Monat an die Deutsche Telekom zahlen. Den Finanzierungsbedarf für den Ausbau des eigenen Netzes sieht Mühlner "im mittleren zweistelligen Millionenbereich". Den Marktanteil in Deutschland will Tiscali bis 2007 eigenen Angaben zufolge von vier auf acht Prozent steigern. Um das DSL-Geschäft zu stärken, sollen außerdem vermehrt Inhalte von RTL und der RTL-Mutter Bertelsmann integriert werden. Auch mit dem Axel Springer Verlag und der Pro-Sieben-Sat-1-Gruppe würden Gespräche geführt, sagte Mühlner. (ssu)