Toshiba stellt Microsofts iPod-Konkurrenten her

Bei der US-Regulierungsbehörde FCC eingereichte Antragsunterlagen geben Details über Funktion und Aussehen von Microsofts portablem Medienplayer Zune preis. Er kommt unter anderem mit WLAN-Modul und "DJ"-Funktion.

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Von
  • Jürgen Kuri

Toshiba wird für Microsoft den portablen Medienplayer herstellen, den der US-Konzern unter dem Namen Zune angekündigt hat. In einem Antrag auf Zulassung des Geräts bei der US-Regulierungsbehörde FCC spricht Toshiba von einem "HDD audio player", der unter anderem ein WLAN-Modul enthalten soll. Gegenüber US-Medien bestätigte Microsoft, dass es sich bei dem Gerät in dem Toshiba-Antrag um den Zune-Player handelt, mit dem der US-Konzern Apples iPod Konkurrenz machen will. Die Bilder, die Toshiba in dem FCC-Dokument mitliefert, entsprechen auch weitgehend dem, was bereits als Bilder des Zune-Players in der Gerüchteküche kursierte. Danach wird das Farbdisplay des Microsoft-Players größer sein als bei den aktuellen Video-iPods; eine kreisförmige Vierfachwippe, die lediglich vom Aussehen her an das "Clickwheel" des iPod erinnert, dient zum Navigieren in der Mediensammlung (Musik, Videos und Fotos), links neben dem Kreis findet sich ein Menü-Button, rechts eine Play/Pause-Taste.

Mittels WLAN will Microsoft laut dem in den Toshiba-Dokumenten enthaltenen User-Manual ermöglichen, dass Zune-Nutzer Audio- und Videodateien sowie Photos per Funknetz und Internet auf den Player übertragen können. Außerdem sollen sich Mediendateien mit anderen Anwendern des Players austauschen lassen. Zudem biete eine so genannte DJ-Funktion bis zu vier anderen Zune-Nutzern die Möglichkeit, sich auf einem aktiven Zune-Player anzumelden und die dort abgespielte Musik zu hören.

Unter der Bezeichnung Zune will Microsoft eine ganze Familie aus Hard- und Software-Produkten herauszubringen; der portable Player soll als deren erstes Mitglied noch dieses Jahr erscheinen. Die Musikdateien will Microsoft über ein eigenes Download-Portal anbieten, das direkt mit Apples iTunes Music Store konkurriert. Der portable Player soll zudem zum Start mit Musikvideos von EMI bestückt werden. Mit den Angeboten hofft Microsoft, Apple, die auf dem Markt für Online-Musikshops und portable Medienplayer dominieren, seine Position langfristig streitig machen zu können. Marktforscher erwarten einen heftigen Kampf um Marktanteile, bei dem sich Microsoft aber gehörig wird anstrengen müssen, um gegen Apple zu reüssieren: Immerhin hat Apple bei den portablen Playern unter anderem in den USA einen Anteil von über 75 Prozent; mit dem iTunes Music Store reklamiert Apple einen weltweiten Marktanteil von über 80 Prozent im Online-Musikmarkt. Ende Februar dieses Jahres verwies Apple stolz auf eine Milliarde Song-Downloads, die der iTunes Music Store bereits verzeichnet habe. (jk)