Triumvirat zur Entwicklung organischer Polymerdisplays

Mit vereinten Kräften wollen DuPont, Philips und Alien Technology organische Displays zur Marktreife bringen.

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DuPont, Philips und Alien Technology wollen künftig gemeinsam organische Displays entwickeln und zur Marktreife bringen. Plastikanzeigen aus Polymeren eignen sich dank ihres geringen Stromverbrauchs, ihres minimalen Gewichts und kurzer Schaltzeiten hervorragend für kleine Mobilgeräte wie Handys oder PDAs.

DuPonts kann mit seiner Tochterfirma Uniax erhebliches Know-how in Sachen Polymeranzeigen beisteuern. Uniax gehört zu den Pionieren der organischen Displays und besitzt bereits eine Pilotfertigung für OLEDs. DuPont hatte das kalifornische Unternehmen im vergangenen März aufgekauft. Philips bringt neben Kenntnissen auf dem gleichen Gebiet seine Erfahrungen als Displayhersteller im System- respektive Moduldesign ein. Alien Technology hat vor einiger Zeit mit einer Technik namens Fluidic Self-Assembly (FSA) vorgestellt, die quasi die Selbstorganisation von Mikrometer kleinen Transistorblöcken auf einem Substrat ermöglicht. Dabei werden kleine Blöcke aus Siliziumtransistoren mit einer Flüssigkeit auf einer Grundfläche beliebigen Materials verteilt. Die Transistorblöcke fallen in Vertiefungen im Basismaterial und nehmen so eine geordnete Struktur auf dem Chip an. Philips und DuPont zählen zu den größten Anteilseignern von Alien Technology. Mit der FSA-Technik ließen sich in einem Niedrigtemperaturprozess theoretisch auch organische Displays auf flexiblen Substraten realisieren; derzeit arbeitet das Unternehmen an der TFT-Ansteuerlogik auf Glasträgern.

Im Dreierpack wollen die Firmen möglichst bald marktreife Produkte mit Passiv- und Aktiv-Matrix-Displays aus Polymeren (PM- und AM-OLEDs) vorweisen. Anders als herkömmliche AM-TFT-Displays soll bei den DuPont-Philips-Alien-OLEDs eine so genannte "Direct Driven"-Technik zum Einsatz kommen. Mit ihr sollen nur diejenigen Pixelzellen auf dem Display aufgefrischt werden, deren Bildinhalt sich ändert.

Sowohl DuPont als auch Philips arbeiten mit weiteren Unternehmen im OLED-Bereich zusammen. DuPont gab kürzlich bekannt, in den Bau einer OLED-Fabrik bei der taiwanische Firma Ritek Displays investieren zu wollen. Ritek nutzt die von DuPont und Uniax entwickelte Poly-OLED-Technologie und produziert bereits erste Stückzahlen organischer Anzeigen. Auch das hundertprozentige Tochterunternehmen Uniax kam in diesem Jahr in den Genuss einer Finanzspritze für den Bau einer OLED-Produktionsstätte. Philips arbeitet seit geraumer Zeit eng mit Cambridge Display Technology (CDT) -- ein englischer OLED-Pionier -- sowie mit dem Hoechst-Ableger Covion zusammen. Außerdem hat der niederländische Konzern mit der Firma EInk Anfang des Jahres eine Kooperation zur Weiterentwicklung des so genannten elektronischen Papiers geschlossen. (uk)