Tron 1: Multimodaler bipedaler Roboter für Forschung und Entwicklung
Der Tron-1-Roboter von LimX Dynamics hat austauschbare Füße. Daher eignet er sich gut, um verschiedene Bewegungssteuerungen für Roboter austesten zu können.
Der zweibeinige Roboter Tron 1 des chinesischen Robotikunternehmens LimX Dynamics ähnelt vom Aussehen verdächtig dem AT-ST Kampfläufer aus "Star Wars: Die Rückkehr der Jedi-Ritter". Das ist es aber schon mit den Gemeinsamkeiten, denn der Tron 1 will in erster Linie eine Testplattform für die zweibeinige Bewegungssteuerung von Robotern sein. Dazu kann er mit unterschiedlichen Füßen ausgerüstet werden. Wer nicht wissenschaftlich arbeitet und trotzdem einen haben möchte, muss tief in die Tasche greifen: Ab 15.000 US-Dollar für die Standardvariante wird der Tron 1 von LimX angeboten.
Der bipedale Tron 1 ist der Nachfolger vom LimX P1, der noch ausschließlich die typischen knubbeligen runden Füße hatte und ebenfalls als Forschungsplattform angeboten wurde. Tron 1 kommt nun in der Standardausstattung serienmäßig mit drei unterschiedlichen Füßen daher, die mit etwas Schraubarbeit vom Nutzer ausgetauscht werden können. LimX hat hier die runden Knubbelfüße aus Gummi (Point-Foot), plattformartige Füße, die humanoide Füße nachahmen (Sole) sowie Räder (Wheeled) im Programm. Die drei Fußarten decken damit die meisten Formen für die Bewegung eines zweibeinigen Roboters ab. So eignen sich die runden Füße eher für schnelles Laufen, die Plattformfüße für die Entwicklung humanoider Roboterfortbewegung und die Räder für schnelles Vorankommen auf ebenen Flächen kombiniert mit einer Beinbewegung etwa zum Treppensteigen.
Der Tron 1 ist robust aufgebaut, um beim Ausprobieren neuer Algorithmen für die Bewegungssteuerung nicht bei jedem Umkipper gleich Schaden zu erleiden. Sein Gehäuse besteht weitgehend aus Aluminium- und Kunststoffteilen. Dabei ist der Roboter mit einer Größe von 85,4 cm recht klein und wiegt 20 kg.
Automatische Fußerkennung
Angesteuert wird der Roboter über einen Intel Core i3-Prozessor der 12. Generation, der die Onboard-Bewegungssteuerung übernimmt. Je nach montiertem Fußteil soll der Roboter selbst erkennen können, welche Steuerungsmethode für die jeweiligen Füße verwendet werden muss. Navigieren kann der Roboter autonom – sofern die Programmiersprache Python für die Programmierung der entsprechenden Steuerungssoftware verwendet wird. Außerdem kann ein menschlicher Operator den Tron 1 über eine mitgelieferte Fernbedienung fernsteuern. Out-of-the-Box beherrscht der Roboter bereits die Fortbewegungsarten Laufen und Rollen, verspricht LimX.
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An den Roboter kann weitere Hardware angeschlossen werden. Dafür besitzt er Anschlüsse etwa für Kameras, Radar, Lidar und Roboterarme. Tron 1 kann so also in seinen Funktionalitäten erweitert werden. Ein Lithium-Ionen-Akku soll ihn dann rund 1,5 Stunden am Leben halten.
Die Education-Version umfasst zusätzlich eine RGBD-Kamera, eine auslesbare Inertial Measurement Unit (IMU) mit diversen Sensoren sowie Erweiterungs-Ports und einen 24-V-Stromausgang. Hinzu kommen SDK-Tools, Tools zur Datenvisualisierung und zur Simulation.
Interessierte können sich bereits für den Kauf des Tron 1 vormerken. Die Standard-Edition soll dann für 15.000 Dollar erhältlich sein. Den Preis für die Education-Version gibt es beim Hersteller auf Anfrage.
(olb)