Tuning für Glasfasernetze

Der Datenverkehr in internationalen Kommunikationsnetzen erreicht mittlerweile häufig das Übertragungslimit bestehender Leitungen.

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Von
  • Dr. Jürgen Rink

Der Datenverkehr in internationalen Kommunikationsnetzen erreicht mittlerweile häufig das Übertragungslimit bestehender Leitungen. Selbst moderne Glasfasernetze mit einer Übertragungsrate von mehreren Gigabit pro Sekunde reichen in naher Zukunft für internationale Verbindungen nicht mehr aus.

Statt jedoch neue und teure Leitungen quer über den Globus zu legen, verfolgen Wissenschaftler am Heinrich-Hertz-Institut für Nachrichtentechnik in Berlin (http://www.hhi.de) einen anderen Weg: Mit einer neuen Übertragungstechnik gelang es ihnen, über herkömmliche Glasfasern 160 Gigabit pro Sekunde zu übertragen.

Bisherige Übertragungssysteme verwenden meist Wellenlängen zwischen 1,3 und 1,55 Mikrometer und kommen auf 2,5 Gigabit/s. Insbesondere die Dispersion begrenzt die Datenrate, indem sie die Signalpulse verändert. Je kürzer die Signale, desto höher die Transferrate - und desto größer die Dispersion.

Die Forscher entwickelten eine Technik, mit der sie die Dispersion kompensieren. Dadurch können sie kürzere Signale über die Glasfaser schicken und so die Datenrate erhöhen. Mit vier Wellenlängen um 1,55 Mikrometer und jeweils 40 Gigabit/s erzielen sie Reichweiten von 100 km.

Ohne das Kabel anzurühren läßt sich so die Kapazität bestehender Leitungen ausbauen. Die Netzbetreiber müssen dazu die Sende- und Empfangseinrichtungen am Anfang und am Ende der verlegten Leitungen nachrüsten. (jr)