Turing-Award geht erstmalig an eine Frau

Die Computerwissenschaftlerin und IBM Fellow Emerita Frances E. Allen wurde für ihre Verdienste um Programmoptimierungen geehrt.

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Von
  • Oliver Lau

Der mit 100.000 US-Dollar dotierte Turing-Award, quasi der Nobel-Preis für Informatiker, ist für das Jahr 2006 erstmals an eine Frau gegangen: Dr. Frances E. Allen. Die Association for Computing Machinery (ACM) würdigt damit die Verdienste der Forscherin, die "fundamental zur Leistungsteigerung von Computerprogrammen bei der Lösung von Problemen beigetragen und damit die Verbreitung des High-Performance-Computing beschleunigt haben". Ihre Arbeit habe zur Entwicklung hochoptimierender, automatisch parallelisierender Compiler geführt, verkündete die ACM am heutigen Mittwoch. Die Grundlage dafür bildete ihre 1966 erschienene Abhandlung "Program Optimization".

Allen ist seit den seligen Tagen der Lochkarte als Computerwissenschaftlerin und Informatikerin tätig. Ihr Diplom in Mathematik hat sie 1957 erworben. In ihren mehr als 40 Jahren bei IBM verdingte sie sich vornehmlich als Mentorin, Tutorin und Trainerin. Unter anderem lehrte sie die im wissenschaftlichen Rechnen beliebte Programmiersprache Fortran. Für ihre Vorbildfunktion wurde sie mit IBMs höchster Auszeichnung geehrt: Ebenfalls als erste Frau durfte sie sich als IBM Fellow Emerita bezeichnen. Zurzeit arbeitet Allen in IBMs T.J. Watson Research Center. (ola)