Twitch: Partner-Exklusivität fällt – Streamen auf YouTube und Facebook erlaubt

Twitch-Partner und -Affiliates dürfen ab sofort auch YouTube und Facebook live streamen. "Simulcasting" ist aber zumindest eingeschränkt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen

(Bild: Ink Drop/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Die Streaming-Plattform Twitch erlaubt seinen Partnern und Affiliates ab sofort die Nutzung andere Live-Plattformen wie etwa YouTube oder Facebook. Darüber informierte das zu Amazon gehörende Unternehmen seine Partner in einer E-Mail. Bisher waren die Streamer exklusiv an die Plattform gebunden und die Nutzung anderer Anbieter für Live-Inhalte untersagt. Die offizielle Begründung zu der Lockerung: mehr Flexibilität für die Streamer – auch zum Ausbau der Community.

In den zugehörigen FAQ erklärt Twitch weiter, dass es seinen Teilnehmern zudem die Möglichkeit zum Test verschiedener plattformunabhängiger Features geben möchte. Demnach gilt die Änderung für den Großteil aller Twitch-Partner, sofern keine zusätzlichen Vereinbarungen getroffen wurden. Das gleichzeitige Streamen über einen längeren Zeitraum auf webbasierten, Twitch-ähnlichen Diensten ("Simulcasting") wie etwa YouTube oder Facebook gestattet das Unternehmen nicht. Ausnahmen für Simulcasting macht Twitch bei mobilen Diensten wie TikTok oder Instagram – in kurzen Formaten.

Twitch geht davon aus, dass "die gleichzeitige Nutzung von zwei Streams zu einem suboptimalen Erlebnis für deine Community führen kann". Man habe aber Verständnis, dass Streamer die Zahl ihrer Follower mit weiteren Plattformen vergrößern möchten. Mehr Zuschauer auf Twitch kommt auch der Amazon-Tochter zugute, die im April eine geringere Auszahlung an die Streamer und das Schalten von mehr Werbung zur Steigerung der Einnahmen bekannt gab.

Twitch-Streamer durften in der Vergangenheit ab dem Partner- oder Affiliate-Status ausschließlich auf Twitch Live-Inhalte anbieten. Viele der auf Twitch verpartnerten Nutzer stellen ihren zuvor auf Twitch live übertragenen Content als Videos etwa auf YouTube bereit. So erreichen sie mehr Nutzer und erhöhen ihre Einnahmen.

Dieser von Amazon als Zugeständnis erklärte Schritt kann auch beim erbitterten Kampf um die reichweitenstärksten Influencer helfen, damit diese ihre Exklusivität nicht aufgeben und bei anderen Anbietern unter Vertrag treten. Das passierte im vergangenen Jahr beispielsweise mit den großen US-Streamern "TimTheTatman" (Tim Betar) und "DrLupo" (Ben Lupo), die beide zu YouTube wechselten und nun dort exklusiv ihren Content live anbieten. Auch die Beteiligung an Werbeeinnahmen weitete Twitch mit dem "Adds Incentive Program" im Juni aus.

Dass mit Live-Content viel Geld zu verdienen ist, ist spätestens seit dem riesigen Twitch-leak bekannt, bei dem 100 GByte interne Daten im Netz landeten, darunter auch die zum Teil siebenstelligen Einnahmen der Streamer innerhalb weniger Wochen – nur von Twitch.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Twitch erlaubt seinen Partnern auch die Bewerbung anderer Kanäle auf der eigenen Plattform und empfiehlt in den FAQ explizit, "auf anderen Plattformen und bei anderen Diensten Werbung für deine Twitch-Live-Streams zu machen."

(bme)