Twitter enttäuscht Börse mit Quartalszahlen

Trotz Steigerungen blieb Twitter beim Umsatz hinter den Erwartungen zurück, was die Aktie sacken ließ.

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Twitter enttäuscht Börse mit Quartalszahlen

(Bild: Wachiwit/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Axel Kannenberg

Twitter hat die Anleger mit seiner jüngsten Geschäftsentwicklung schwer enttäuscht. Nach Vorlage aktueller Quartalszahlen fiel die Aktie am Donnerstag vorbörslich um mehr als 18 Prozent. Der Kurznachrichtendienst verfehlte die Erwartungen der Analysten sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis pro Aktie. Immerhin setzte sich das Wachstum der Nutzerzahlen nach längerer Schwäche fort.

Die Zahl täglich aktiver Nutzer, denen Twitter Werbebanner zeigen kann, legte binnen drei Monaten von 139 auf 145 Millionen zu. Twitter bezeichnet die Metrik als "monetizable Daily Active User", kurz mDAU. Die sonst geläufigen Kennzahlen für täglich aktive Nutzer (DAU) und zumindest einmal im Monat aktive Nutzer (MAU) ohne Bezug auf Werbeeinblendungen gibt Twitter seit einiger Zeit nicht mehr an. Zuletzt lag die Zahl monatlich aktiver Nutzer bei rund 330 Millionen. Großes Wachstum konnte der Kurznachrichtendienst hier auch nicht mehr vermelden.

Den Umsatz steigerte Twitter im Jahresvergleich um neun Prozent auf 824 Millionen Dollar. Analysten hatten allerdings zum Teil 50 Millionen Dollar mehr erwartet. Die USA blieben dabei der wichtigste Markt und trugen 465 Millionen US-Dollar zum Umsatz bei. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 36,5 Millionen Dollar übrig, wie die Firma aus San Francisco mitteilte. Die Zahl ist nicht vergleichbar mit dem Gewinn von fast 790 Millionen Dollar im Vorjahresquartal, der vor allem aus einer Steuergutschrift von gut 700 Millionen Dollar resultierte.

Den schwächer als erwartet ausgefallenen Umsatz begründete Twitter unter anderem mit Bugs, die Möglichkeiten eingeschränkt hätten, Targeting zu betreiben und Daten mit Werbefirmen zu teilen. Der Bloomberg-Journalist Kurt Wagner schreibt hingegen unter Berufung auf Insider, Twitter habe bestimmte Nutzerdaten zu Werbezwecken verwendet, die es nicht hätte nutzen dürfen. Das sei erst im August beendet worden.

Neben den Quartalszahlen teilte Twitter auch mit, dass es bei der Bekämpfung von Hass- und Hetztweets Fortschritte gebe. Ein zunehmender Teil der problematischen Tweets sei automatisch erkannt worden, ohne dass Nutzer diese hätten melden müssen. Dank verbesserter Machine-Learning-Technik läge die Rate nun bei über der Hälfte. Allerdings nannte Twitter keine absoluten Zahlen und ging auf nicht etwaige Fehlerkennungsraten ein. (Mit Material der dpa) / (axk)