Twitter erlaubt wieder einfache Retweets, Facebook passt US-Newsfeed an

In den USA ist die Präsidentschaftswahl endgültig entschieden und die sozialen Netzwerke nehmen temporäre Maßnahmen zurück. Das betrifft auch deutsche Nutzer.

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(Bild: Wachiwit/Shutterstock.com)

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Twitter und Facebook haben damit begonnen, Änderungen an ihren Plattformen zurückzunehmen, mit denen sie aus Anlass der US-Präsidentschaftswahl Konflikten vorbeugen wollten. Twitter-Nutzer haben nun wieder die Auswahl, einen Tweet direkt zu retweeten oder als Zitat mit eigenen Kommentaren zu versehen. Facebook wiederum nimmt Anpassungen seiner Algorithmen zurück, die im Rahmen der US-Wahlen zuverlässige Nachrichtenquellen gegenüber besonders parteiischen Medien bevorzugt hatten.

Eigenen Angaben zufolge wollte Twitter mit der voreingestellten Zitatfunktion eine "durchdachtere Verstärkung" fördern: Würden Nutzer bei einem Retweet zu einem einen eigenen Kommentar aufgefordert, denken sie möglicherweise noch einmal darüber nach. Das angestrebte Ziel habe man aber wohl nicht erreicht, erklärt der US-Konzern nun. Zwar habe man mehr solcher zitierten Tweets gezählt, aber in den meisten Fällen sei lediglich eine Bestätigung in Form eines einzelnen Worts hinzugefügt worden. 70 Prozent aller dieser Tweets hätten aus weniger als 25 Zeichen bestanden. Gleichzeitig habe man insgesamt 20 Prozent weniger geteilte Tweets gezählt. Twitter will aber weiter daran arbeiten, dass Inhalte bewusster geteilt werden.

Facebook wiederum hatte Wochen nach der US-Wahl mit einer Änderung am Algorithmus auf die virale Verbreitung von Behauptungen über Wahlfälschungen reagiert, wie die New York Times berichtet hatte. Demnach hatte das Netzwerk eine interne Bewertung zur Vertrauenswürdigkeit von Nachrichtenquellen stärker gewichtet und damit klassische Medien gegenüber "hyper-parteiiischen" Seiten bevorzugt. Der Wechsel habe für mehr Traffic zu Seiten etwa von CNN oder eben der New York Times geführt, heißt es dort nun. Einige Facebook-Mitarbeiter hätten intern gefragt, ob dieser "nettere Newsfeed" nicht bleiben könne. Der Wechsel sei aber nur temporär gewesen und sei nun rückgängig gemacht worden. Außerdem hob der Konzern das Verbot für Wahlwerbung in Bezug auf die anstehende Stichwahl im US-Bundesstaat Georgia auf, berichtet Reuters.

(mho)