Twitter innerhalb des Tor-Netzwerks weltweit erreichbar

Der Kurznachrichtendienst Twitter bietet ab sofort einen Zugang im Tor-Netzwerk an. Ziel ist Blockade-Umgehung und Anonymität.

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Twitter über TOR
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Twitter ist mit einer "Darknet-Version" seiner Seite über den Anonymisierungsdienst Tor weltweit und unabhängig von Internetblockaden erreichbar. Das Tor-Netzwerk verschleiert Daten wie IP-Adressen der Nutzer, sodass sie schwieriger zu identifizieren und somit weitgehend anonym sind.

Seit 2014 sei diese Zugangsmöglichkeit bereits in Planung gewesen. Mit einer Tor-Version entzieht sich Twitter etwa Blockaden im regulären Web. Wer den Dienst über das Onion-Routing-Netzwerk nutzen möchte, kann dies ab sofort mit den Links, die Twitter bereitstellt, mit dem auf Firefox basierenden Tor-Browser tun.

Onion-Seite für Twitter

(Bild: Twitter)

Für Alex Muffet, ein auf Sicherheit und Verschlüsselungstechniken spezialisierter Entwickler – der unter anderem schon Onion-Seiten für Facebook und die BBC gebaut hat – ist die Bekanntgabe der erweiterten Zugangsmöglichkeit der "möglicherweise wichtigste" Tweet.

Tor ermöglicht es unter anderem, mit verschleierter Herkunft auf im jeweiligen Land zensierte Internetseiten zuzugreifen. Das lockt jedoch auch Kriminelle auf den Plan, die ihren Aktivitäten im mittels Tor gebauten Darknet nachgehen.

Der neue Zugang könnte es Einwohnern Russlands erleichtern, trotz der staatlich angeordneten Blockade Twitter weiterzunutzen. Das Tor-Netzwerk ist auch für politische Aktivisten oder Journalisten wichtig, um ihrer Arbeit geschützt nachzugehen, wenn sie in einem repressiven Land aktiv sind. Derzeit setzen zwar einige Internet-Provider in Russland eine Sperrverfügung gegen Tor um. Bei anderen ist der Tor-Dienst jedoch weiterhin erreichbar, wie das Projekt in einer Stellungnahme gegenüber dem US-Medium Vice betonte.

(mack)