Twitters TweetDeck für Mac vor dem Aus

Twitter stellt überraschend das Ende der Mac-Version von TweetDeck in Aussicht, Nutzer sollen auf den Browser umsteigen. Das Tool hat eine bewegte Geschichte.

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TweetDeck für Mac verabschiedet sich: Das von Twitter aufgekaufte Programm soll in Kürze nur noch als reine Web-App fortleben. Der Desktop-Client für macOS wird nach dem 1. Juli entfernt, wie TweetDeck seit Mittwoch in einem großen und nicht entfernbaren Hinweistext in der App anzeigt. Die weitere Nutzung des Tools bleibt per Browser möglich. Details zu den Gründen für die plötzliche Einstellung nannte Twitter bislang nicht.

Man stelle die Mac-Version ein, um sich auf die Verbesserung von TweetDeck zu fokussieren, teilte TweetDeck lediglich knapp auf Twitter mit. Eine neue Bedienoberfläche für die Web-App ist seit Längerem in einer Testphase, die Preview soll für weitere Nutzer geöffnet werden.

Die Mac-Version unterscheidet sich letztlich kaum von der Web-App, sie bindet letztlich eine Web-Ansicht ein – auch Elemente wie die Steuerung über Tastenkürzel ist in beiden Versionen zu finden. Nennenswerte Updates erhielt die über Apples Mac App Store vertriebene Software seit Jahren nicht mehr, immerhin wurde aber im vergangenen Jahr noch eine Anpassung für neuere Macs mit Apples hauseigenen ARM-Chips vorgenommen.

TweetDeck ist ein altgedienter Twitter-Client, der ursprünglich von einem Drittanbieter entwickelt und vor gut zehn Jahren von Twitter gekauft wurde. TweetDeck bietet eine flexible Ansicht von Timelines in Spalten mit verschiedenen Filtermöglichkeiten und soll Tweets in Echtzeit streamen. Das Tool richtete sich ursprünglich hauptsächlich an Social-Media-Profis und -Junkies, die verschiedene Twitter-Timelines parallel im Blick behalten wollen und unterstützte einst auch andere soziale Netzwerke. Nach der Übernahme von TweetDeck durch Twitter passierte relativ wenig mit dem einst populären Tool, die Mobil-Apps wurden früh abgesägt, der Desktop-Client für Windows dann 2016 eingestellt.

Der damalige Aufkauf war offenbar primär strategischer Natur und sollte eine Unterwanderung von Twitter verhindern: Ein Werbespezialist kaufte damals mehrere extrem populäre Twitter-Clients auf und integrierte in diese einen eigenen Werbedienst – auch um TweetDeck entwickelte sich eine Bieterschlacht, die Twitter letztlich gewann. Eine Fremdübernahme von Tweetdeck hätte möglicherweise erlaubt, eine konkurrierende Social-Media-Plattform mit den viel genutzten Twitter-Clients aufzubauen.

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(lbe)