U.S. Air Force testet schnellen 3D-Druck von Drohnen mit Spezial-Anforderungen

Die U.S. Air Force hat eine Software getestet, die die Entwicklung von Drohnen und den 3D-Druck beschleunigt. Sie sind binnen weniger Stunden einsatzbereit.

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Zwei Männer arbeiten an einer Starrflügler-Drohne.

(Bild: U.S. Air Force)

Lesezeit: 3 Min.

Die am U.S. Air Force Stützpunkt in Al Udeid in Katar im Mittleren Osten stationierte technische Abteilung Task Force 99 der Air Force testet die Entwicklung und den 3D-Druck von Drohnen mit spezifischen Anforderungen, wie etwa das Tragen eines individuellen Gewichts für spezielle Einsätze. Das teilte die Air Force am Montag mit. Die dafür verwendete Software des kalifornischen Unternehmens Titan Dynamics erlaubt die Entwicklung und den Druck bis zur flugfertigen Drohne innerhalb von 48 Stunden. Zunächst sollen die Drohnen zur Lieferung medizinischen Materials verwendet werden, heißt es.

Von dem Projekt verspricht sich Colonel Dustin Thomas, Teammitglied des Projekts Black Phoenix, viel: "Das Ziel unseres Projekts war es, ein kleines Starrflügler-Drohnensystem innerhalb von Minuten zu entwerfen, es innerhalb von Stunden zu bauen und es noch am selben Tag einzusetzen, und zwar genau dort, wo es gebraucht wird."

Der erste Test der Software und eine Flugbewertung fanden bereits am 15. März an einem ungenannten Ort im Zuständigkeitsbereich des U.S. Central Command statt. Die Planung und Vorbereitung des Projekts dauerte lediglich einen Monat, wie die Air Force in einer Mitteilung schreibt.

Zentrales Element ist die Titan sUAS Performance Prediction Software des US-Unternehmens Titan Dynamics. Sie erlaubt es, innerhalb von Minuten kleine Drohnen zu entwickeln, die spezielle Anforderungen abgestimmt auf militärische Missionen erfüllen müssen. Das können etwa das zu tragende Gewicht, Geschwindigkeit und die Reichweite sein. Die Software errechnet aus den Anforderungen dann eine entsprechende Flugzeugzelle etwa als Starrflügler und gibt zugleich die nötigen Empfehlungen für Komponenten wie Motoren und Akkus.

Die Drohne wird dann aus einem speziellen synthetischen Kunststoff ausgedruckt, der kostengünstiger und leichter sein soll als Metall- oder Kohlefaserelemente. Daraus ergebe sich eine Kostenersparnis um bis zu 95 Prozent, hat Task Force 99 festgestellt.

Nach dem ersten Test entwarf Task Force 99 noch am selben Tag eine weitere Drohne mit anderen Missionsanforderungen. Sie sollte möglichst weit fliegen und ein Erste-Hilfe-Set transportieren können. Dem Team gelang es, mit der Drohne ein simuliertes Erste-Hilfe-Paket über eine Distanz von 30 Meilen, etwa 48,3 km, zu transportieren. Solche Drohnen könnten also eingesetzt werden, um bei einem Kampfeinsatz medizinisches Material zu verwundeten Soldaten zu bringen, wenn die Versorgung vor Ort nicht ausreicht.

Doch bei medizinischen Anwendungen wird es nicht bleiben. Drohnen werden für die militärische Kriegsführung immer wichtiger. So könnten etwa auch Drohnen vor Ort für andere Einsatzzwecke ausgedruckt werden.

"Unsere Vision ist es, dass man jede Art von Dienst bauen kann, den man im Feld braucht", sagt Mohammad Adib, CEO von Titan Dynamics. "Jede Art von ISR-Plattformen, Loitering Munitions, Kommunikation, Verlegung, Relais, Kartierungsflugzeuge, was auch immer."

(olb)