UMTS-Auktion: MCI-WorldCom wirft das Handtuch

Überraschend steigt der US-amerikanische Kommunikations-Riese WorldCom aus dem Poker um UMTS-Lizenzen aus.

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Überraschend steigt der US-amerikanische Kommunikations-Riese WorldCom aus dem Poker um die deutschen UMTS-Lizenzen aus. Ein Zusammenhang mit dem erst heute ausgesprochenen Verbot der Fusion der US-Telekom-Konzerne Worldcom und Sprint wurde aber zunächst nicht hergestellt, meldete zumindest der Spiegel. Möglicherweise zweifelt man bei WorldCom inzwischen, ob man ein UMTS-Netz ohne die Mobilfunk-Expertise von Sprint überhaupt aufbauen und koordinieren kann.

Die Sprint-Übernahme plante WorldCom hauptsächlich wegen des riesigen US-Mobilfunknetzes von Sprint. WorldCom hat bisher kein Mobilfunknetz, benötigt es aber dringend, um ebenso wie andere große Telekomkonzerne seinen Kunden gebündelte Telefon-, Internet- und Mobilfunkdienste anbieten zu können. Eine Erklärung zum Ausstieg aus dem UMTS-Poker will WorldCom am Mittwochabend abgeben.

Die mit Spannung erwartete Versteigerung der neuen UMTS-Mobilfunklizenzen geht derweil in die nächste Runde. Am kommenden Montag wird für die verbleibenden acht Bewerber eine zweiwöchige Bieterschulung beginnen, kündigte ein Sprecher der Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post an. Am 31. Juli startet dann die Versteigerung der begehrten Lizenzen in Mainz.

Branchenexperten erwarten, dass der Bund durch die Auktion der vier bis sechs UMTS-Konzessionen bis zu 120 Milliarden Mark erlösen könnte. In Großbritannien waren vor wenigen Wochen fünf Lizenzen zu einem Betrag von umgerechnet 75 Milliarden Mark verkauft worden. An der Auktion nehmen die vier deutschen Mobilfunkbetreiber D1 (T- Mobil), D2 (Mannesmann/Vodafone), E-Plus (KPN), E2 (VIAG Interkom, British Telecom) sowie Mobilcom/France Telecom, Debitel/Swisscom, Hutchison Whampoa und G-3 (Telefonica, Sonera) teil. (dz)