UMTS: Telekom geht in Spanien leer aus

Die Deutsche Telekom hat sich bei der mit Spannung erwarteten Vergabe der vierten spanischen Mobilfunklizenz einen Korb geholt.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Die Deutsche Telekom hat bei der mit Spannung erwarteten Vergabe der vierten spanischen Mobilfunklizenz einen Korb erhalten. Die spanische Regierung entschied sich für die Bewerbung des Bieter-Konsortiums Xfera, das von dem französischen Mischkonzern Vivendi und dessen spanischen Partner Fomento de Construcciones y Contratas angeführt wird. Dies wurde am Montag im Madrider Amtsblatt mitgeteilt.

Um die insgesamt vier Lizenzen des Breitband-Mobilfunks hatten sich sechs Konsortien beworben, darunter die Deutsche Telekom mit ihrem spanischen Partner, dem Festnetzanbieter Jazztel. Es galt seit längerer Zeit als sicher, dass drei der Lizenzen an die bereits existierenden Mobilfunkanbieter Telefonica, Airtel und Amena gehen werden. An dem Konsortium Xfera, das jetzt den Zuschlag für die vierte Lizenz erhielt, war ursprünglich auch Mannesmann mit seiner Tochter Orange mit einem Anteil von sieben Prozent beteiligt gewesen. Diese Anteile sollen aber abgegeben werden, weil Xfera sonst gegen die Wettbewerbsregeln verstoßen würde. Die britische Vodaphone, die Mannesmann übernimmt, ist in Spanien bereits an dem Mobilfunkanbieter Airtel beteiligt.

Wenngleich die Entscheidung gegen die Telekom den Bonner Riesen enttäuschen dürfte, besonders schmerzhaft wird sie wohl nicht sein. Der spanische UMTS-Markt ist nur einer von vielen europäischen Schauplätzen, an denen in den nächsten Monaten die UMTS-Lizenzen für die dritte Mobilfunkgeneration vergeben werden. Und nur in den südeuropäischen Ländern Spanien, Italien und Portugal werden die Lizenzen per Ausschreibung ausgegeben. In den übrigen europäischen Ländern, in denen die Highspeed-UMTS-Netze gebaut werden sollen, etwa Großbritannien, Frankreich oder auch Deutschland, sollen die Lizenzen dagegen versteigert werden. Fachleute rechnen damit, dass eine Lizenz bis zu 2 Milliarden Euro kosten kann, und da sollte die Telekom eigentlich mithalten können. (dz)