UN: High-Tech zur Armutsbekämpfung

Die Verwendung von Informations- und Kommunikations-Technologien können zur Verringerung der weltweiten Armut führen.

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Von
  • David Adamczewski

Informations- und Kommunikations-Technologien können zur Verringerung der weltweiten Armut beitragen. Dies geht zumindestenst aus einem aktuelle Bericht des UN-Entwicklungs-Programms (UNDP) hervor – alllerdings sind laut dem Bericht dafür mehr internationale Gelder nötig.

Die Autoren des aktuellen Reports widersprechen dem Argument, arme Menschen könnten mit einem Computer nichts anfangen. Informations- und Kommunikationstechnologie könne vielmehr dazu dienen, politische, soziale und geografische Isolation zu überwinden. UNDP-Administrator Mark Malloch Brown warnt sogar davor, technologische Durchbrüche in der Medizin und in der Landwirtschaft zu ignorieren. Dies seien später fehlende Möglichkeiten, die Lebenssituation von armen Menschen zu verändern.

Der Bericht wird seit 1990 jährlich von der UN veröffentlicht. Er enthält eine Auflistung von derzeit 162 Ländern, die nach den Kriterien Lebenserwartung, Bildung und Einkommen angeordnet sind. Während europäische Länder wie Norwegen das Spitzenfeld anführen, belegen afrikanische Staaten die letzten 28 Plätze. Verantwortlich dafür seien eine Vielzahl von Faktoren, sodass Entwicklungsländer von bereitgestellten Technologien kaum profitieren, resumiert der UN-Bericht.

Insgesamt nennt die UNDP vier Schwerpunkte, um mit High-Tech die Armut benachteiligter Länder effektiv bekämpfen zu können: Ein Impfstoff gegen HIV und TB, Biotechnologie für ertragsreichere Ernten, preiswerte Computer, kabellose Geräte und PrePaid-Chipkarten-Software einsetzen sowie billige Kraftstoffzellen und dezentrale Energieversorgungen. Allein China könnte durch den Einsatz genmanipilierter Lebensmittel einen Großteil der Kosten für Pestizide einsparen. Zusätzlich würden neue Technologien gleichzeitig weitere Arbeitsplätze und neue Export-Wege ermöglichen.

Besonders schwerwiegende Krankheiten sind nach Meinung der Autoren ein grundsätzliches Problem. Nach eigenen Schätzungen könnten wirksame Medikamente gegen Krankheiten wie HIV, Tuberkulose, Malaria und gegen weniger bekannte Infektionen das Leben mehrerer Millionen Menschen retten.

Aber auch eine nachhaltig verbesserte IT-Infrastruktur eines Entwicklungslandes könnte nach Ansicht der Experten die Lebenssituation der Menschen verbessern. Als Beispiel nennen die Verfasser das Gesundheits-Netzwerk in Gambia und in Nepal sowie das bereits praktizierte Telelearning in der Türkei. Selbst die Teilnahme an Wahlen wäre dann für finanziell schlechter gestellte Personen kein Problem.

Der Bericht zeigt aber auch, wie langsam der technologischen Fortschritt sich ausbreitet: So ist Elektrizität, die mit der Erfindung der Glühbirne im Jahr 1870 ihren weltweiten Siegeszug begann, für ein Drittel der Weltbevölkerung immer noch nicht verfügbar. (daa)