US-Abgeordnete fordert Recht auf private Kopie digitaler Medien
Zoe Lofgren will Gesetzesinitiativen fĂĽr rigiden Urheberschutz zu Gunsten der Verbraucher entgegenwirken.
Die US-amerikanische Kongressabgeordnete Zoe Lofgren meint, die Verbraucher sollten in der digitalen Welt die gleichen Rechte haben wie in der analogen. Diesen Anspruch münzt sie vor allem auf das Recht der privaten Kopie und goss ihn in einen Gesetzesentwurf, der den Abgeordneten nun vorliegt. Die Demokratin will durch den Digital Choice and Freedom Act festgelegt haben, dass den Verbrauchern private Kopien von CDs, DVDs und anderen digitalen Werken ebenso zustehen wie beispielsweise analoge Aufzeichnungen von Fernsehsendungen auf Videokassetten. Lofgren erhält dabei Unterstützung von ihrem Parteifreund Rick Boucher.
Die Gesetzesinitiative zielt gegen Vorschläge von Senator Ernest Hollings und dem republikanischen Abgeordneten Howard L. Berman, die elektronischen Kopierschutz für PCs und Unterhaltungselektronik vorschreiben lassen wollen. Des Weiteren geht es Lofgren um die Änderung des Digital Millennium Copyright Act (DMCA). Nach dem 1998 erlassenen Gesetz ist es nicht erlaubt, Kopierschutzeinrichtungen zu umgehen. Lofgren meint, für private Kopien sollten diese Bestimmungen nicht gelten.
Wie nicht anders zu erwarten sind Vertreter der Unterhaltungsindustrie von den Vorschlägen der Abgeordneten gar nicht entzückt. So ließ Jack Valenti von der Motion Picture Association of America in US-amerikanischen Medien verlauten, falls das Gesetz durchkomme, würden die Kopierschutzmaßnahmen uneffektiv. Lofgren ist aber der Meinung, das Gleichgewicht der Rechte zwischen den Urhebern und deren Nutzern sei in den vergangenen Jahren gestört worden, und zwar auf Kosten der Verbraucher. Die Abgeordnete könnte aber auch dadurch zu ihrer Gesetzesinitiative bewogen worden sein, dass in zahlreichen Bundesstaaten am 5. November Kongresswahlen anstehen. (anw)