US-Army: 50 Millionen Dollar für modernes Videospiel-Training

Die Army hat 50 Millionen Dollar für den Ausbau ihres videospielbasierten Kampftrainings zugesprochen bekommen. Investiert werden soll das Geld in moderne Gaming-Hardware und die Adaption eines "Off-the-Shelf-Games" an Army-Bedürfnisse.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Szene aus dem Army-Trainingsspiel DARWARS Ambush. Geübt wird das Verhalten bei Angriffen aus dem Hinterhalt.

(Bild: BBN)

Die United States Army hat nach Angaben der US-Militärzeitung Stars and Stripes 50 Millionen Dollar für den Ausbau ihrer Aktivitäten auf dem Gebiet des videospielbasierten Kampftrainings zugesprochen bekommen. Im Rahmen des neuen "Games for Training"-Programms soll das verantwortliche "U.S. Army Program Executive Office for Simulation, Training, and Instrumentation" (PEO-STRI) in den kommenden Jahren unter anderem moderne Gaming-Hardware anschaffen und die Entwicklung von Spielen unterstützen, die sich für militärische Zwecke nutzen lassen.

"Bereits im kommenden Jahr wird die Army an 53 Standorten in den USA, Deutschland, Italien und Südkorea über rund 70 Videospielsysteme verfügen, die sich aus jeweils mehr als 50 Einzelrechnern zusammensetzen", verdeutlicht PEO-STRI-Projektleiterin Leslie Duvow. Die Army nutzt zwar bereits seit 2006 den von der DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) mitentwickelten First-Person-Shooter DARWARS Ambush, der das Verhalten von Soldaten bei Angriffen aus dem Hinterhalt schulen soll, das Spiel werde den heutigen technischen Möglichkeiten aber nicht mehr gerecht, erklärt Lieutenant Colonel Gary Stephens.

US-Soldaten am virtuellen Schießstand

(Bild: U.S. Army)

"Die Anzahl der Teilnehmer ist bei DARWARS Ambush ebenso limitiert wie die Größe des virtuellen Schlachtfeldes", sagt Stephens. Auch lasse sich das Spiel nicht mit den Computersystemen verknüpfen, mit denen die Army reale Einsätze vorab simuliert. Deshalb solle jetzt in ein neues Spiel und neue Technik investiert werden. "Allerdings", verdeutlicht Stephens, "wird die Army das neue Spiel, das intern noch den Namen 'Game after Ambush' trägt, nicht selbst entwickeln." Vielmehr werde man einen Auftrag zur Adaption eines "Off-the-Shelf-Games" an die Bedürfnisse der Army vergeben.

Für die Auswahl dieses Spiels ist wiederum das "United States Army Training and Doctrine Command" (TRADOC) zuständig, das die Ausbildung und die Entwicklung neuer Strategien der Gefechtsführung und deren Umsetzung innerhalb der militärischen Aus- und Weiterbildung und deren Standardisierung verantwortet. "Das Spiel darf keinen hohen Schulungs- und Wartungsaufwand haben", erklärt TRADOC-Oberst Mark McManigal. "Und es muss Playback-Funktionen mitbringen, damit Aktionen später analysiert und bewertet werden können." Wichtig seien zudem Editiermöglichkeiten zum Ändern von Schwierigkeits- und Komplexitätsgraden. Wer als Auftragnehmer in die engere Wahl kommt, will die Army in den kommenden zwei Wochen bekannt geben. (pmz)