US-Big Brother Award fĂĽr Total Information Awareness
Die BĂĽrgerrechtsorganisation Privacy International hat nach den britischen Big Brother Awards auch die amerikanischen Auszeichnungen verliehen.
Die Bürgerrechtsorganisation Privacy International hat nach den britischen Big Brother Awards auch die amerikanischen Auszeichnungen verliehen. Gewinner in der Kategorie der am stärksten die Privatsphäre verletzenden Initiative wurde das Projekt Total Information Awareness (TIA) der DARPA, der Forschungsabteilung des Pentagon. Es sieht vor, alle verfügbaren Daten über Menschen im In- und Ausland in einer gewaltigen Datenbank zu sammeln und mit mächtigen Data-Mining-Programmen nach verdächtigen Mustern zu durchsuchen (sie dazu auch den Telepolis Artikel "Das DARPA-Überwachungsprojekt soll an die Leine gelegt werden").
Die zweifelhafte Auszeichnung "schlimmster Beamter" erhielt Viet Dinh, der als Chef des Office of Legal Policy im US-Justizministeriums den Patriot Act entworfen hat. Als größten "Eindringling der Wirtschaft" (in die Privatsphäre) hat die Jury die Fluglinie Delta Airlines auserkoren, die mit einer Software aus über hundert Quellen Informationen über ihre Kunden zusammenträgt, um herauszufinden, ob diese ein Risiko für die Flugsicherheit darstellen (siehe Telepolis-Artikel). Mit einer etwas eigenartigen Begründung wurde Osama Bin Laden Preisträger des nach dem TIA-Programmleiters benannten "Admiral John M. Poindexter Lifetime Award" zugeteilt. Er habe US-Justizminister John Ashcroft den Anlass geliefert, den Patriot Act sowie den Homeland Security Act zu realisieren. (jo)