US-Bildungsmarkt: Googles Chromebooks setzen Apple unter Druck

US-Schulen – einst eine Hochburg von Apple und Microsoft – setzen Marktforschern zufolge verstärkt auf Chrome OS. Besonders iPads und Macs verloren Anteile an die günstigen Chromebooks.

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Tablet-Schule in Hamburg

(Bild: dpa, David Fischer)

Lesezeit: 2 Min.

Googles Chromebooks setzen ihren Siegeszug an US-Schulen fort – auf Kosten von iPads und Macs, wie aus einer Analyse der Marktforschungsfirma Futurescore hervorgeht. Bei 58 Prozent der Geräte, die 2016 von Schulen aus dem primären und sekundären Bildungsbereich (K-12) eingereicht wurden, kommt Chrome OS zum Einsatz, eine Steigerung um 8 Prozentpunkte zum Vorjahr.

Der Anteil von Apple-Geräten sank den Zahlen zufolge von 25 Prozent auf nun 19 Prozent, dies schließt iPads und Macs ein. Das Unternehmen ist damit hinter Microsoft auf den dritten Platz gerutscht. Windows sei stabil auf 22 Prozent der neu eingekauften Geräte zu finden. Android spielt mit einem Anteil von einem Prozent praktisch keine Rolle in US-Schulen – allerdings unterstützt Google Android-Apps inzwischen auch in Chrome OS.

(Bild: Futurescore)

Insgesamt sei der US-Bildungsmarkt (Primär- und Sekundarbereich) im vergangenen Jahr um 18 Prozent gewachsen, schreiben die Marktforscher. In den Zahlen werden nur Einkäufe von Notebooks und Tablets von Bildungseinrichtungen berücksichtigt – Desktop-Computer bleiben ausgeklammert.

Außerhalb der USA dominiert Windows mit einem Anteil von 65 Prozent, sagen die Zahlen von Futurescore. iOS und macOS kommen dort auf 11 Prozent, Android auf 17 Prozent und Chrome OS auf 6 Prozent.

Die niedrigen Preise der Chromebooks stellen in Verbindung mit Googles Software- und Geräteverwaltungsangebot eine “starke Kombination” dar, erläutern die Marktforscher. Apple hat im vergangenen Jahr erste Schritte unternommen, um das iPad wieder attraktiver für den Bildungsmarkt zu machen – dazu zählt eine Classroom-App zur Übermittlung von Lerninhalten sowie ein Mehrbenutzermodus, der es ermöglicht, dass verschiedene Schüler ein iPad im Wechsel einsetzen – die Daten werden ähnlich wie bei den Chromebooks in die Cloud ausgelagert.

Durch die Chromebooks sei der durchschnittliche Preis für den Geräteeinkauf deutlich gesunken, führt die Marktforschungsfirma an – bei bestimmte Projekten auf rund 120 Dollar pro Gerät. “Für jeden Mac, den ich gekauft hätte, bekomme ich drei Chromebooks”, betonte ein Schulleiter gegenüber der New York Times.

Die Popularität von Chrome OS im Bildungsmarkt wirkt sich auch auf den Gesamt-PC-Markt aus: Anfang 2016 wurden in den USA erstmals mehr Chromebooks als Macs verkauft, hieß es im vergangenen Jahr. (lbe)