US-Bürgerrechtler: Regierungsmitarbeiter löschten mehr als 10 Millionen E-Mails

Auch Monate nachdem bekannt wurde, dass im Weißen Haus tausende E-Mails von Mitarbeitern gelöscht wurden, lassen Bürgerrechtler nicht locker.

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Die Citizens for Responsibility and Ethics in Washington (CREW), US-amerikanische Bürgerrechtler, die ihrer Regierung auf die Finger schauen, sehen ein größeres Ausmaß an gelöschten E-Mails, als bisher aus dem Regierungssitz bekannt geworden ist. Es seien wesentlich mehr als 5 Millionen, sondern sogar mehr als 10 Millionen elektronische Mitteilungen im Weißen Haus verschwunden, sagte CREW-Anwälting Anne Weismann laut einer Mitteilung.

Im April war bekannt geworden, dass hauptsächlich "politische Mitarbeiter" der Regierung über Jahre hinweg ihre Postfächer gesäubert und damit Korrespondenz der Archivierung und Überprüfung entzogen hätten. Im November setzte CREW zusammen mit dem National Security Archive bei Gericht eine einstweilige Verfügung durch, nach der das Executive Office des Weißen Hauses mit eventuell noch vorhandenen Backups dafür zu sorgen hat, dass möglichst viele der gelöschten E-Mails wiederhergestellt werden.

Meredith Fuchs, Anwältin des National Security Archive, sagte im November, es sei nicht bekannt, ob die Backups noch existieren. "Stellen Sie sich vor, wenn sämtliche elektronische Mitteilungen aus den Jahren 2003 bis 2005 endgültig verschwunden wären. Wir würden die Entscheidungen der Regierung zur Invasion im Irak, zu den Maßnahmen nach dem Hurrikan Katrina oder nach dem Skandal von Abu Ghraib nie vollständig verstehen", erläuterte Fuchs die Beweggründe ihrer Organisation zur Wiederherstellung der Korrespondenz. (anw)